16.02.2006, 19:42 Uhr

Greenax nutzt ERP-Vorsprung

Die Surseer Softwareschmiede Bison hat zusammen mit Soft-M ein ERP-Paket vorgelegt, das ganz auf Java setzt.
Greenax mit dem Outfit der Rich-Client-Bedienoberfläche.
Den Handel adressiert eine frische Java-basierte ERP-Software (Enterprise Resource Planning) namens «Greenax», die von der Surseer Bison Solutions zusammen mit der Münchner Soft-M entwickelt worden ist. Die beiden ERP-Spezialistinnen haben eine Entwicklungs- und Vertriebskooperation geschlossen und wollen die standardisierte Betriebswirtschaftssoftware bereits im April ausliefern können. Die soll dann bereits die Bereiche Einkauf, Vertrieb, Materialbewirtschaftung, Lagerverwaltung, CRM (Customer Relationship Management) und Produktion abdecken. Für 2007 sollen Module für die Finanzen und das Projektmanagement in der Pipeline stecken.
Greenax basiert auf dem offenen J2EE-Standard und unterstützt XML (Extended Mark-up Language). Entwickelt wurde es auf der Java-Entwicklungsplattform von Bison mit der Geschäftslogik von Soft-M. Das Programm wird als komponentenbasiert angepriesen. Dadurch müssen keine fertigen Funktionen verkauft werden, die dann individuell anzupassen wären. Vielmehr handelt es sich um eine Plattform mit Geschäfts-Tools und Referenzmodellen, die an die Prozesse eines Kunden angeglichen werden können. Zunächst ist das Angebot allerdings auf den Handel beschränkt. Für die Anpassung wird SOA-Technik (Service Oriented Architecture) genutzt. Die Prozessorientierung des Programms erlaubt es laut Bison, einzelne Funktionen als Dienste anzubieten, die sich über Workflows zu Prozessen verbinden lassen. Damit soll sich die ERP-Software dann an die jeweiligen Geschäftsanforderungen anpassen lassen.
Unterstützt werden auf Server- wie Client-Seite Windows- und Linux-Umgebungen mit den Distributionen von Suse und Red Hat. Bedienen lässt sich Greenaxgemäss Herstellerin über Browser wie über einen Rich-Client. Es läuft auf den Applikations-Servern JBoss und Websphere und arbeitet mit Oracle-Datenbanken, mit DB2 von IBM und dem SQL Server von Microsoft zusammen. Eine typische Einzelplatz-Lizenz soll für 3000 Franken angeboten werden. Die ERP-Anwendung zielt jetzt zwar auf den Gross-, Einzel- und Agrarhandel sowie auf Handelskooperationen mit 50 bis 1000 Angestellten, also auf die Heimmärkte von Bison, doch weitere Adressaten sollen inzwischen anvisiert sein. Vorerst wird Bison die Märkte in der Schweiz, in Spanien und Italien beackern, während sich Soft-M um Deutschland, Österreich, die Benelux-Länder und Osteuropa kümmern wird.
Volker Richert



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