Blackberry 10 30.01.2013, 17:32 Uhr

das Geheimnis ist gelüftet

RIM hat heute Blackberry 10 samt zwei neuen Smartphones vorgestellt. Und: Die Firma heisst in Zukunft nur noch «Blackberry». Eine Zusammenfassung der BB10-Präsentation.
BlackBerry-Chef Thorsten Heins zeigt stolz die zwei neuen BlackBerrys
Die Blackberry-10-Ankündigung hat die Massen mobilisiert. Der Saal in New York war bis auf den letzten Platz gefüllt, diverse Tech-Portale und News-Seiten bloggten live vom neusten RIM-Betriebssystem. Keine wirkliche Überraschung, aber es zeigt, dass RIM noch lange nicht tot ist. Noch haben sie eine Chance. Eine letzte. Zu Beginn der Vorstellung von Blackberry 10 schaltete RIM nach London, Dubai, Toronto, Johannisburg und Paris, wo ebenfalls Präsentationen abgehalten wurden ? «wir sind nach wie vor global» sollte wohl die Message sein. Und das ist sicher nicht falsch, denn auch wenn der Blackberry-Marktanteil auf unter fünf Prozent zusammengeschrumpft ist, macht das bei einem ##{"type":"InterRed::Userlink","linktype":"b","linkoffset":0,"ziel_ba_name":"cwx_artikel","bid":0,"cid":0,"extern":"","fragment":"","t3uid":"62390","page":0,"text":"Smartphone-Gesamtabsatz von 482 Millionen St\u00fcck alleine im letzten Quartal","target":"_top","alias":"","_match":"","_custom_params":[]}#! ungefähr 25 Millionen Blackberrys in den letzten drei Monaten 2012 aus. Trotzdem natürlich kein Vergleich mit früheren Jahren. «Wir waren auf jeden Fall auf einem Pfad der Veränderung», sagte RIM-CEO Thorsten Heins zu Beginn und sagte gleich danach, was das Ziel ist: «Wir werden führend sein, wenn es darum geht, unsere Kunden mit ihrem Internet der Dinge zu verknüpfen».

Aus RIM wird BlackBerry

Nach viel Marketinggerede, bei dem Heins irgendwie gelangweilt wirkte, aber artig den Partnern und Mitarbeitern dankte, die erste richtige News: Aus RIM wird Blackberry. Das Unternehmen ändert seine Marke und tritt fortan nur noch unter Blackberry auf. «Eine Marke, ein Versprechen.» Und dann endlich, nach 30-minütigem-Warten, der erste Blick auf das neue Betriebssystem beziehungsweise die ersten zwei Geräte, den Blackberry Z10 und den Q10. Während der Q10 mit Tastatur daherkommt, verzichtet der Z10 darauf. Egal für welches man sich entscheide, sie würden beide die «die beste Typing-Erfahrung bieten, die man mit Smartphones heute machen kann», sagte Heins. Weitere Informationen zu den Gerten gibt es hier.

Der Stolz auf den BlackBerry Hub

Für die Vorstellung des eigentlichen Produkts, des neuen Betriebssystems, wurde Software-Chef Vivek Bhardwaj auf die Bühne geholt. Er ist besonders stolz auf das Blackberry Hub, das Mails, Facebook-Nachrichten, Twitter-Nachrichten, SMS und alle andere Nachrichtenoptionen vereint. Dadurch sieht ein Nutzer alle Informationen auf einem Display, ohne dass er zwischen Apps durchwechseln muss. Ein deutlicher Vorteil der Konkurrenz gegenüber und in der Demo sah es gut aus und funktionierte reibungslos. Alles soll dabei mit dem Daumen bedienbar sein, die Multi-Tasking-Möglichkeiten scheinen wirklich gelungen. Das Layout sieht übrigens ebenfalls sehr gut aus, kein Vergleich mehr zu den altbacken daherkommenden früheren Modellen. Als nächste wurde versucht, das zu Beginn gemachte Versprechen betreffend «beste Typing-Erfahrung» zu erfüllen. Zumindest in der Demo ist das gelungen. Die Rechtschreibekorrektur arbeitet derart effektiv, dass man sich Leerzeichen komplett sparen kann. Zudem wirkt auch die Autovervollständigung ziemlich durchdacht und funktioniert auch in mehreren Sprachen, darunter Deutsch und Französisch. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Privates und Geschäftliches getrennt

Privates und Geschäftliches getrennt

Nebst dem Hub ist das Profile-Switching die zweite grosse Neuheit. Der Blackberry kann neu in ein Privates- und ein Geschäftsprofil unterteilt werden. Es gibt bei Bedarf einen App-Store für den privaten Einsatz und einen für den beruflichen. Bei letztem legt der Admin fest, was der Nutzer im Business-Bereich seines BlackBerrys installieren darf, der Privatbereich gehört vollständig dem Mitarbeiter. Der Blackberry-Messenger (BBM) wurde auch überarbeitet. Das war auch nötig, denn dank Whats-App ist Gratis-Messaging kein USP mehr. Neu ist es mit dem BBM möglich, Telefon- und Videoanrufe durchzuführen. Der Demoanruf nach London funktioniert ohne Ruckeln. Das ist allerdings nichts innovatives, Apple bietet das mit FaceTime ebenfalls an. Skype muss sich warm anziehen. Ebenfalls soll der Bildschirm des anderen Gesprächteilnehmers geteilt werden können, ein einfacher Weg des Daten-Sharings. Unter den 70 000 verfügbaren Apps, darunter Amazon Kindle, WhatsApp, SAP und? Angry Birds, will RIM, beziehungsweise Blackberry, «Blackberry Remember» hervorheben. Diese soll Inhalte aus verschiedenen Orten zusammenführen und in eine Art Notizbuch/Kalender eintragen. Die Funktion ähnelt also Evernote, ist aber in die Plattform eingebunden. Die Software war damit abgehandelt. Bei der Hardware wird die Kamera des Z10 hervorgehoben, welche die TimeShift-Funktion nutzt: Wenn jemand blinzelt, kann man damit «in der Zeit zurückgehen» um ein bessere Foto zu machen. Dies funktioniert, weil beim Abdrücken eine Reihe von Fotos in schneller Serie gemacht werden, der Anwender kann sich danach das Beste aussuchen. Der eingebaute Fotoeditor ist Standard. Leider kann über die Qualität der Bilder noch keine Auskunft gegeben werden, dafür war das Licht an der Präsentation zu schlecht (wir haben sie via Stream geschaut).

Ab März in der Schweiz

Vorgestellt wurde es also nun, doch wann kommt es, das neue Blackberry? Zu den Verfügbarkeiten der Geräte in der Schweiz hat sich Thorsten Heins nicht geäussert. In Grossbritannien wird es allerdings schon morgen verfügbar sein, Preise nannte er keine. In den USA kann man die Geräte ab Mitte März 2013 kaufen, in Kanada ab dem 5. Februar.
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Zu guter Letzt gab es noch eine Neuigkeit: Alicia Keys wird neuer Creative Director für BlackBerry. Mit ihrem Namen und ihren Verbindungen in die Show-Welt kann sie RIM marketingtechnisch vermutlich weiter bringen, ein guter Schachzug?

Fazit

Die Präsentation des Blackberry 10 überzeugte. Die Demos verliefen reibungslos, die neuen Features beeindrucken. Hervorgehoben werden muss das Hub, welches ein Multi-Tasking-Gefühl ermöglicht, das kein anderes Betriebssystem hat. Das nervige Wechseln zwischen einzelnen Apps gehört der Vergangenheit an, wirklich gelungen. Auch das Profile-Switching ist eine gute Sache, vor allem hinsichtlich der diversen Geschäftskunden, die Blackberry nach wie vor nutzen. Diese müssen allerdings die Verwaltungsplattform wechseln, denn Blackberry 10 funktioniert nur mit dem neuen Blackberry Enterprise Service 10. Ansonsten erinnerte viel an der Präsentation an ein iPhone, sowohl was das Design der Geräte, als auch die Gestaltung der Apps angeht. Trotzdem: die neuerdings Blackberry heissende Firma hat ihre Zeit gut genutzt und momentan einen Technikvorsprung gegenüber der Konkurrenz. Ob dieser allerdings reicht, um Marktanteile zurckzugewinnen, ist fraglich.



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