05.02.2006, 19:41 Uhr

Emitall überwacht bedenkenlos

Emitall Surveillance entwickelt Software und Systeme für eine intelligente Videoüberwachung. Datenschützer dürfte dies freuen.
Virginie Carniel will mit der Technik zur Wahrung der Anonymität bei Videoüberwachungen Bedenken um die Verletzung der Privatsphäre minimieren.
Internationale Anerkennung für Produkte helvetischer Firmen ist leider nicht alltäglich - und im hiesigen Techniksektor fast schon eine Seltenheit. Umso erfreulicher daher die Meriten, die das Beratungshaus Frost & Sullivan an die Schweizer Firma Emitall Surveillance in Form des Innovation Award 2006 vergeben hat. Das in Montreux angesiedelte Unternehmen gilt als Spezialistin für die Entwicklung intelligenter Videoüberwachungstechniken. Anlass zum Lob ist der Beraterin Emitalls Forschung auf den Gebieten Fernvideoüberwachung und Schutz der Privatsphäre. Die Erkenntnisse und Techniken würden das Marktsegment Innere Sicherheit und Überwachung massgebend beeinflussen, so die Urteilsbegründung. Emitall setzt den Schwerpunkt der internen Forschung auf praxistaugliche Algorithmen einerseits für Datenkomprimierung und -verschlüsselung, andererseits für die Video-analyse. Letztere beinhaltet Funktionen wie Bewegungserkennung und das Verfolgen von Objekten, genannt Tracking. Die Firma, deren geistiges Eigentum auf den Arbeiten von Touradj Ebrahimi und seinem Team an der EPFL fusst, hat die eigene Forschungsabteilung mit hochkarätigen Wissenschaftlern besetzt, die die Entwicklung auf den genannten Gebieten vorantreiben sollen. Dies offenbar mit Erfolg: Zwei Produktlinien auf Basis der JPEG-2000 Norm kommen demnächst in den Handel. Es handelt sich dabei um eine PC-basierte Videoüberwachungssoftware mit Alarmierungsfunktion für Private, die den mobilen Zugriff auf die Bilder oder Filmsequenzen der Kamera erlaubt. Bei «interessanten» Vorkommnissen garantiert das System Bildmaterial von hoher Qualität, beispielsweise um Verdächtige identifizieren zu können. Die zweite Linie richtet sich an den öffentlichen Bereich. Die hauseigenen und fremden Überwachungssysteme werden hier mit Funktionen zum Schutz der Privatsphäre ergänzt. Dabei werden die Gesichter von Personen automatisch unkenntlich gemacht und gewährleisten so die Anonymität. Bei konkreten Verdachtsfällen lassen sich die Unschärfen jeweils ins Originalbild zurückführen.
Michael Keller



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