28.10.2004, 00:00 Uhr

BSA verbrennt medienwirksam

In einer Kehrichtverbrennungsanlage in Zürich gab die Business Software Alliance (BSA) einen Einblick in ihre Tätigkeit. Der Regional Manager für Zentraleuropa, Georg Herrnleben, fütterte dabei demonstrativ einen hungrigen Shredder mit konfiszierten CD-Raubkopien, um das Kleingehackte dann dem Ofen zu übergeben.
Neben der Showeinlage gab Herrnleben zusammen mit lokalen Rechtsanwälten auch Fakten bekannt. Basierend auf einer IDC-Erhebung sei weltweit jede dritte Software illegal im Einsatz, was gemäss einer BSA-Wunschrechnung einem Umsatzausfall von 29 Milliarden Dollar gleichkäme. Angeführt wird die Liste der Topsünder von Vietnam und der Volksrepublik China mit 92 Prozent geraubten Kopien, während die USA mit 6,5 Milliarden Dollar geldmässig den grössten Ausfall verursachten. In der Schweiz liegt der Anteil bei 31 Prozent (394,8 Millionen Franken). Gemäss einer anderen IDC-Studie würden sich in der Schweiz zusätzlich 7200 Jobs und 1350 Millionen Franken Steuereinnahmen materialisieren, könnte der Raubkopienanteil um 10 Prozentpunkte gesenkt werden. Pro Jahr bearbeitet die BSA hierzulande etwa 50 Fälle, wovon rund 20 in einer Strafanzeige münden.
Mit ihrem Kampf für schärfere Gesetze und für eine bessere Moral bei Anwendern und IT-Verantwortlichen will die BSA nicht nur die Investitionen schützen, sondern auch Innovationen fördern. Zusätzlich preist sich die BSA auch als Konsumentenschützerin an, denn Käufer von illegaler Software würden ja betrogen und beim illegalen Download oder Tausch bestehe Virengefahr. Das Argument, dass (zu) hohe Softwarepreise eine Ursache für den Softwareklau sein könnten, wollte Herrnleben nicht gelten lassen und führte zum Beweis Anfragen seitens einiger Shareware-Hersteller an, die gern der BSA beitreten würden.



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