09.03.2006, 13:15 Uhr

Befreiungsschlag im Druckerpark

Bei der Kabelspezialistin Dätwyler in Altdorf ist eine historisch gewachsene Druckerlandschaft mit 180 Geräten abgelöst worden. Die Kosten konnten so um 50 Prozent gesenkt werden.
Die neue Druckerflotte verschafft Dätwylers Ivo Tresch nicht nur Einsparungen, sondern auch Raum, um nach frischen Projekten Ausschau zu halten.
Die Dätwyler-Tochter «Kabel und Systeme» in Altdorf gehört zu den Unternehmen, die von der Telekomkrise hart getroffen wurden. In den vergangenen fünf Jahren sind rund hundert Stellen abgebaut worden. Zudem kamen im Rahmen von Turnaround-Projekten sämtliche Budgetposten auf den Prüfstand. So hat die IT-Abteilung kürzlich die Druckerlandschaft komplett umgepflügt.
Bei Dätwyler standen im letzten Jahr abgesehen von den bestehenden Kopierern, Faxgeräten und Netzwerkdruckern zusätzlich noch Arbeitsplatz-Tintenstrahldrucker von unterschiedlichen Herstellern im Einsatz. Allein die Altdorfer Division kam auf rund 180 Geräte. «Diese Vielfalt ist in den verschiedenen Abteilungen historisch gewachsen und hat insbesondere bei der Beschaffung von Zubehör wie Tintenpatronen hohe Kosten verursacht», resümiert Ivo Tresch, Leiter der IT-Technik bei Dätwyler, die einstige Situation.
«Da in den letzten zwei Jahren die Preise der Multifunktionsgeräte stark gefallen sind, stand einem Umstieg bei uns nichts mehr im Wege», begründet Tresch die Druckerkonsolidierung. Um einerseits die Druckkosten zu senken und andererseits den Wartungsaufwand für die IT zu reduzieren, wurde die bisherige Lieferantin Lanier beauftragt, eine Analyse durchzuführen. Sie schloss die Prüfung bestehender Geräte genauso ein wie die Anforderungen an eine künftige Lösung mit allen Spezifikationen inklusive Vernetzung.
Das Ergebnis fiel unmissverständlich aus. Alle vorhandenen lokalen Arbeitsplatzdrucker sollten gestrichen werden. Mit einer dann auf gerade noch 40 Geräte reduzierten Druckerflotte sollten sich die bisherigen Druckkosten halbieren lassen. Heute stehen noch sieben einfache Drucker und 33 Multifunktionsgeräte im Einsatz.
Auf Grund der Analyse ist im letzten Jahr in einem ersten Schritt das Gesamtprojekt ausgeschrieben worden. Laut Tresch war dabei von Anfang an klar, dass die künftige Drucker-infrastruktur von nur einer Anbieterin abgedeckt werden sollte: «Uns lag daran, einen direkten Ansprechpartner für alle Drucker zu haben», erläutert der Projektleiter.
Der Evaluationsprozess sei für die IT-Abteilung von Dätwyler am aufwändigsten gewesen, sagt Tresch. Denn «sowohl in technischer Hinsicht wie beim Preis lagen die Angebote der angefragten Hersteller wie Océ, Canon, Lanier und Celltec sehr dicht beisammen». Den Ausschlag gab laut Tresch die seit zehn Jahren bestehende Geschäftsbeziehung zu Lanier. Im Oktober 2005 sind die Geräte dann ausgetauscht worden. Die Umstellung erfolgte gestaffelt «an nur zwei Tagen», wie Tresch hervorhebt. Lanier und die hauseigene IT hatten zuvor in rund drei Wochen die Umstellung vorbereitet. Deshalb sei der Wechsel so problemlos über die Bühne gegangen, meint Tresch. Die verschiedenen Druckergruppen waren bereits vorkonfiguriert, die benötigten Treiber installiert und die Netzwerkzuordnung an den Gerätestandorten definiert. Heute wird mit lediglich sechs verschiedenen Gerätetypen das gesamte Windows- und SAP-Umfeld abgedeckt. Zudem sei absehbar, dass sich die im Lanier-Konzept prognostizierten Einsparungen sicher realisieren lassen, führt Tresch weiter aus.
Schwierigkeiten sieht der IT-Mann keine. «Solche traten anfänglich höchstens da auf, wo der eine oder andere Mitarbeiter aufstehen musste, um seine Ausdrucke zu bekommen», sagt er schmunzelnd. Vielmehr habe ihn überrascht, dass die Produktivität merklich verbessert wurde: «Heute lassen sich beispielsweise Farbkopien mit Grafiken bis zu viermal schneller ausdrucken als dies früher möglich war.»
Volker Richert



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