06.02.2014, 09:07 Uhr

Swisscom macht 2013 weniger Gewinn

Swisscom hat im Geschäftsjahr 2013 leicht mehr umgesetzt, unter dem Strich aber deutlich weniger verdient. Im laufenden Jahr soll leicht mehr Umsatz erzielt und die Margenerosion gestoppt werden.
Swisscom erzielte 2013 einen Nettoumsatz von 11,43 Milliarden Franken. Dies entspricht einem Plus von 0,4 Prozent, wie der Telekomkonzern am Donnerstag mitteilte. Der EBITDA sank um 3,9 Prozent auf 4,30 Milliarden Franken. Der EBIT reduzierte sich um 10,6 Prozent auf 2,26 Milliarden Franken, und der Reingewinn nahm um 6,6 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken ab.

Mit diesen Zahlen hat das Unternehmen die Markterwartungen und die eigenen Prognosen getroffen. Analysten hatten gemäss AWP-Konsens mit einem durchschnittlichen Umsatz von 11,46 Milliarden Franken, einem EBITDA von 4,30 Milliarden Franken und einem EBIT von 2,29 Milliarden Franken gerechnet. Das Management um den neuen CEO Urs Schaeppi hatte im letzten November bekräftigt, einen Umsatz in der Grössenordnung des Vorjahres sowie einen EBITDA von mindestens 4,25 Milliarden Franken erreichen zu wollen.

«Unser Geschäft im Jahr 2013 verlief solide, trotz harter Konkurrenz konnten wir unsere Marktposition festigen», lässt sich CEO Schaeppi in der Mitteilung zitieren. Bereinigt nahm der Umsatz um 0,8 Prozent ab. Hauptgrund sei die Preiserosion im Schweizer Markt. In der Mitteilung wird diese auf rund 350 Millionen Franken und beim Roaming auf rund 210 Millionen Franken beziffert. «Die Reduktion um insgesamt 560 Millionen Franken konnte durch das Kunden- und Mengenwachstum in Höhe von rund 480 Millionen Franken mehrheitlich kompensiert werden», so die Mitteilung weiter.

Investitionen und Preisdruck massgebend

Zugelegt hat Swisscom in der Schweiz im TV-Bereich. Die Anzahl TV-Anschlüsse stieg um 26,4 Prozent auf 1 Million. Auch die Anzahl Mobilfunkanschlüsse stieg um 3,1 Prozent auf 6,4 Millionen. Zudem halte der Trend zu gebündelten Angeboten und Pauschaltarifen an. 1,7 Millionen Kunden nutzen laut der Mitteilung im Mobilfunkbereich die Pauschalangebote (Infinity). Das sei die Hälfte aller privaten Abokunden. Gewachsen ist auch die Tochter Swisscom IT Services. Der Auftragseingang sei um 53 Prozent auf den Rekordwert von 786 Millionen Franken gestiegen.

Die italienische Tochter Fastweb erwirtschaftete zwar einen um 16 Millionen Euro tieferen Nettoumsatz von 1,60 Milliarden Euro. Unter dem Strich resultierte «trotz hohem Konkurrenz- und Preisdruck» ein Segmentsergebnis von 505 Millionen Euro (+1%). «Fastweb wächst schneller als der Breitbandmarkt in Italien», teilt Swisscom mit: Die Kundenbasis sei innert Jahresfrist um 175'000 oder 9,9 Prozent auf 1,94 Millionen gestiegen.

Den Rückgang des EBITDA auf Konzernstufe begründet das Unternehmen mit dem Umsatzrückgang im Schweizer Kerngeschäft. Zudem seien die Kosten für den Netzunterhalt und die Informatik gestiegen. Auf Stufe Reingewinn hätten sich neben dem tieferen EBITDA die um 94 Millionen Franken höheren Abschreibungen ausgewirkt. Diese seien die Folge der höheren Investitionen. 2013 investierte Swisscom 2,40 Milliarden Franken (+10,5%), davon 1,69 Milliarden (+3,2%) in der Schweiz. Nächste Seite: Moderates Wachstum erwartet Der Generalversammlung wird eine unveränderte Dividende pro Aktie von 22 Franken vorgeschlagen. Der damalige CEO Carsten Schloter hatte vor einem Jahr eine solche Dividende in Aussicht gestellt, falls die Ziele erreicht würden.

Im Verwaltungsrat von Swisscom kommt es zu einem Wechsel: Zur Neuwahl vorgeschlagen wird der 55-jährige Telekomexperte Frank Esser. Er soll Richard Roy ersetzen, der das Gremium nach elf Amtsjahrenein wie angekündigt verlässt. An der Generalversammlung sollen zudem die Statuten wegen der Minder-Initiative angepasst werden - mit einer Abstimmung zur Genehmigung der Vergütungen für den VR und die Geschäftsleitung im Voraus sowie einer Konsultativabstimmung des Vergütungsberichts im Nachhinein. «Es ist dabei vorgesehen, die Vergütungselemente bei vergleichbarer Gesamtgestaltung der Löhne der Konzernleitungsmitglieder geringfügig anzupassen», heisst es in der Mitteilung.

2014 moderates Wachstum erwartet

Im laufenden Jahre erwartet die Swisscom ein moderates Wachstum von Umsatz und Betriebsergebnis (EBITDA). Die Zielmarke setzt das Management für den Umsatz bei 11,5 Mrd CHF und für den EBITDA bei 4,35 Milliarden Franken fest. Die Margenerosion soll somit gestoppt werden. Für Swisscom ohne Fastweb wird mit einem Umsatz von rund 9,45 Milliarden Franken und einem EBITDA von rund 3,7 Milliarden Franken gerechnet.

Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung werde getrieben durch eine leichte Zunahme der Service-Umsätze. Im Bereich der Geschäftskunden dürfte sich die Stagnation aufgrund der anhaltenden Preiserosion fortsetzen. Darüber hinaus tragen die 2013 erworbenen Unternehmen rund 80 Millionen Franken zum Wachstum bei, schreibt der Konzern im Geschäftsbericht.

Auch 2014 Jahr plant die Swisscom wiederum hohe Investitionen insbesondere in den Ausbau der Netzinfrastruktur. Insgesamt sollen 2,4 Milliarden Franken investiert werden, davon 1,75 Milliarden Franken in der Schweiz.

Für Fastweb rechnet der Konzern 2014 mit einem Umsatz von rund 1,65 Milliarden Euro und einem EBITDA von mindestens 0,5 Milliarden Euro.

Bei Erreichen der Ziele soll der Generalversammlung 2015 für das Geschäftsjahr 2014 erneut eine Dividende von 22 Franken pro Aktie vorgeschlagen werden, kündigt der Konzern wie im Vorjahr bereits frühzeitig an.



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