Klare Antworten erhofft 17.05.2018, 15:10 Uhr

Zuckerberg will im EU-Parlament aussagen

Mark Zuckerberg ist nun doch bereit, sich den Fragen des EU-Parlaments zu stellen. Schon kommende Woche könnte es so weit sein. Die Abgeordneten erwarten vom Facebook-Chef eine detaillierte Erklärung zum Datenskandal rund um Cambridge Analytica.
Mark Zuckerberg
(Quelle: catwalker / shutterstock.com)
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat sich nach Angaben von EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani im Datenskandal um Cambridge Analytica bereiterklärt, persönlich im Europaparlament auszusagen. Zuckerberg werde so schnell wie möglich – möglicherweise schon in der kommenden Woche – nach Brüssel kommen, teilte Tajani am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. «Unsere Bürger verdienen eine volle und detaillierte Erklärung», sagte Tajani weiter. Zuckerberg solle unter anderem Vorsitzende der EU-Parlamentsfraktionen treffen.
Das Europaparlament hatte wochenlang versucht, Zuckerberg zu einer Aussage zu bewegen. Zuckerberg hatte demnach zunächst versucht, seinen Vize-Chef für Öffentlichkeitsarbeit, Joel Kaplan, vorzuschicken.
Tajani betonte, das Parlament vertrete mehr als 500 Millionen Bürger und sei bei der Gesetzgebung im weltweit stärksten Wirtschaftsraum ein Hauptentscheidungsträger. Im Skandal um Facebook und Cambridge Analytica könnten nach Einschätzung von Facebook die Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern weltweit betroffen sein –unter ihnen sollen auch 2,7 Millionen EU-Bürger sein.
Der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (von der deutschen CSU), begrüsste Zuckerbergs Zusage und führte sie darauf zurück, dass viele Europapolitiker sie geschlossen eingefordert hätten. «Wir werden Klartext reden, weil Facebook in Europa mehr Konsumenten hat als in den Vereinigten Staaten von Amerika und wir werden klar einfordern, dass die Regeln, die wir jetzt aktuell in Europa umsetzen, die Datenschutzvorgaben, auch von Facebook zu 100 Prozent angewandt werden», sagte Weber der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Sofia. «Darauf brauchen wir klare Antworten von Zuckerberg.»



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