08.01.2007, 10:23 Uhr

Mit System gegen Stromfresser

Sun und EMC wollen den Stromverbrauch in Rechenzentren senken: Sun mit genügsamen Prozessoren, EMC mit gezielter Planung.
Künftige Niagara-2-Rechner sollen sich durch besonders effizienten Stromverbrauch auszeichnen, verspricht die Herstellerin Sun Microsystems.
Schon für die erste Generation ihres Ultrasparc-Prozessors T1, besser bekannt unter seinem Codenamen Niagara, hatte Sun Microsystems tiefe Stromverbrauchswerte versprochen. Rund 70 Watt konsumiert der Chip. Sein Nachfolger Niagara 2, der im zweiten Halbjahr 2007 kommt, soll noch sparsamer wirtschaften: Zwar soll auch er 70 bis 80 Watt abzapfen, dabei im Idealfall aber die doppelte Leistung von Niagara 1 erbringen. Dies dadurch, dass er einige Funktionen, die heute in separaten Schritten er-ledigt werden, zusammenfasst und bis zu 64 Befehlssequenzen gleichzeitig abarbeitet.
Niagara 2 ist von Haus aus fürs Networking mit einem Tempo von 10 MBit pro Sekunde gerüstet, bietet Verschlüsselung, PCI-Express-Kommunikation sowie vier Speicher-Controller. Damit entspricht Suns Neuer voll dem momentan angesagten «System on a Chip»-Design. Doch Niagara 2 hat auch Schwachstellen. So erfordert er zwingend so genannte FB-Dimm (Fully Buffered Dual Inline Memory Modules), die deutlich mehr Strom fressen als übliche DDR-2-Speicher (Double Data Rate 2), wie sie auch Niagara 1 nutzt. Unterm Strich entscheidet also die Memory-Konfiguration darüber, ob Niagara 2 tatsächlich energieeffizienter arbeiten wird als sein Vorgänger.
Neu ist Suns jüngster Vorstoss zum Stromsparen nicht. Auch Dell, Hewlett-Packard und IBM haben sich dieses selbst verordnet. Dell lancierte just Anfang Dezember eine sparsame Serverlinie.
Nicht bei der Hardware, sondern bei der geschickten Konfiguration setzt EMC an, um die Energiebilanz in Rechenzentren zu verbessern. EMC bewertet und plant daher Energieeffizienzstrategien für ihre Anwender. Dazu wurde eigens ein Energierechner entwickelt. Er berechnet den Stromkonsum exakt - allerdings nur für die eigenen Symmetrix-, Clariion- und Celerra-Maschinen.
Catharina Bujnoch



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