Postulat 20.12.2019, 13:10 Uhr

Ständerat will naturwissenschaftliche Sammlungen digitalisieren

Der Ständerat fordert, dass naturwissenschaftliche Sammlungen mithilfe des Bundes zugunsten der Schweizer Forschung digitalisiert werden sollen. Davon zeigte sich der Bundesrat jedoch nur wenig begeistert.
(Quelle: pd)
Die Schweiz verfügt über naturwissenschaftliche Sammlungen im Umfang von rund 61 Millionen Objekten. Diese Tiere, Pflanzen, Pilze, Steine, Knochen, Bodenproben und Versteinerungen sollen mithilfe des Bundes zugunsten der Schweizer Forschung digitalisiert werden. Der Ständerat hat am Donnerstag ein Postulat von Hannes Germann (SVP/SH) mit diesem Anliegen einstimmig an den Bundesrat überwiesen. Dieser muss nun die Aufnahme der Digitalisierung naturwissenschaftlicher Sammlungen in die BFI-Botschaft 2021-2024 prüfen.
Germann argumentierte erfolgreich, dass die naturwissenschaftlichen Sammlungen der Schweiz im internationalen Vergleich «umfassend, überdurchschnittlich wichtig und teils einzigartig» seien. Die Daten aus Sammlungen seien für Forschende jedoch oft nur mit grossem Aufwand zugänglich. Aktuell seien nur rund 17 Prozent der Objekte digital erfasst. «Eine nationale Strategie und personelle und finanzielle Ressourcen zur Digitalisierung naturwissenschaftlicher Sammlungen sind dringend nötig», sagte Germann. Der Bund solle im Sinne einer «subsidiären Unterstützungsleistung» die Digitalisierung der Sammlungen vorantreiben.
Der Bundesrat ist mit dem Auftrag nicht einverstanden. Die Finanzierung der Digitalisierung der naturwissenschaftlichen Sammlungen über die BFI-Botschaft sei nicht möglich, da keine direkte Zuständigkeit des Bundes bestehe. Die Verantwortung für die Sammlungsobjekte liege bei den Leitungsgremien der Museen und Hochschulen sowie ihren Trägern, sagte Bundesrat Guy Parmelin. Die Träger der Museen seien ausser bei den Museen des Bundes vorwiegend die Kantone und Gemeinwesen.



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