Davos schlägt Zermatt 01.03.2018, 14:28 Uhr

Schweizer Skigebiete werden «digitaler»

Atos hat die Schweizer Skigebiete in Sachen Digitalisierung unter die Lupe genommen. Diese schreitet voran. An der Spitze finden sich dabei Davos Klosters, Zermatt und St. Moritz.
Erlebnisse neben den Pisten sollten die Skigebiete noch mehr berücksichtigen, urteilt Atos.
(Quelle: pd)
Zum zweiten Mal hat Atos Consulting bei vierzehn Skigebieten in den Alpen - zwölf aus der Schweiz, zwei aus Österreich - die Qualität ihrer digitalen Angebote untersucht. Der Vergleich zur Vorgängerstudie von 2017 macht deutlich: Innert eines Jahres konnten auf Desktop- oder mobilen Webseiten und Apps Fortschritte erzielt werden. So bieten nun zum Beispiel mehr Skigebiete Online-Tickets an.
Zudem haben sich benutzerfreundliche Websites und native Apps verbreitet. Desweiteren findet der Kundendialog verstärkt in Echtzeit statt.
In der aktuellen Analyse macht das Skigebiet Kloster Davos das Rennen, weil es insbesondere durch durchgängigen digitalen Service überzeugt. Die Plätze zwei und drei erreichten Zermatt und St. Moritz.
Potenzial für weitere Fortschritte ermittelten die Customer-Experience-Experten von Atos Consulting beispielsweise in der Ausgestaltung der Touchpoints, um Skifahrern auch abseits der Pisten zu gewünschten Erlebnissen zu verhelfen. Vielen Skiorten ist anscheinend noch nicht bewusst, dass sie sich in einer «Erlebnis-Ökonomie» bewegen.

Reines Schweizer Sieger-Podium

Im Vorjahr fuhr Davos Kloster den zweiten Rang im Gesamtklassement ein. In diesem Jahr setzt sich das Skigebiet digital durch. Ausschlaggebend ist der Klassensieg für die beste mobile Website. Ausserdem bietet Davos Kloster Skifahrern eine ebenso durchgängige wie überzeugende «Customer Journey». Nutzer erhalten die benötigte Unterstützung, Frust kann sich gar nicht erst breit machen. Dennoch heisst es für die Verantwortlichen wachsam bleiben, denn die Konkurrenz schläft nicht.
Am dichtesten auf den Fersen ist Zermatt. Der Vorjahressieger und diesjährige Zweitplatzierte überzeugt vor allem in der Einzeldisziplin «Benutzererfahrung», welche die Walliser für sich entscheiden. Für den Gesamtsieg reichte es nicht, weil sich laut Atos ansonsten nicht so viel getan hat. Klar bewegen sie sich digital auf einem hohen Niveau, aber der Fokus liegt noch zu stark auf direkten Skierlebnissen. Die Schritte, die Skifahrer vor der ersten und nach der letzten Abfahrt unternehmen könnten, kommen im digitalen Angebot noch zu kurz.

Grösster Aufsteiger: St. Moritz

Der grösste Gewinner der Skigebietsstudie 2018 ist St. Moritz. Der Schweizer Skiort steigert sich am meisten von allen, verbessert sich um neun Plätze und komplettiert mit Rang drei das rein schweizerische Podium. Digital den grossen Sprung nach vorn machte St. Moritz mit seiner neuen Website und App. So geht die Einzelwertung für die beste Desktop-Website an das drittplatzierte Skigebiet. Eine ähnliche Verbesserung legt nur Samnaun hin. Der Vorjahresletzte macht acht Plätze nach oben gut. Überzeugt hat zudem Flims Laax Falera, das sich zum Sieger in der App-Wertung aufschwingt.
Das Feld der Podiumverpasser führt Sölden (4.) vor Flims Laax Falera (5.), Samnaun (6.), Saas Fee (7.), Jungfrau (8.) und St. Anton am Arlberg (9.) an. Dahinter reihen sich Arosa/Lenzerheide (10), Portes du Soleil (11), Gstaad Mountain Rides (12) und Adelboden (13) ein. Die rote Laterne geht an Vallées (14).
Die detaillierten Analyseergebnisse finden sich auf dieser Seite von Atos.



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