25.11.2004, 00:00 Uhr

SAN-Technik unter Kostendruck

Sichtlich heiter, mit guten Zahlen fürs letzte Quartal und mit frischen Switches präsentierte sich Brocade an der gut besuchten Brocade Conference 2004 im Oerliker World of Movie. Derweil berichten SAN-Anwender von Kostendruck.
Immerhin 210 der angemeldeten 240 Teilnehmern durfte der Schweizer Brocade-Chef Philippe Bernard am Dienstag zur Hausmesse "Brocade Conference 2004" begrüssen. Dass tags zuvor der Konzern wieder schwarze Quartalszahlen lieferte, erlaubte Bernard einen lockeren Start. Denn nach dem Stellenabbau im Herbst 2003 und Frühjahr 2004ÖBrocade entliess fast 400 oder ein Viertel der MitarbeiterÖist der gegenüber dem Vergleichszeitraum um 13 Prozent auf 155,6 Millionen Dollar gestiegene letzte Quartalsumsatz dringend nötig gewesen. Optimistisch gab sich Bernard zudem bei den Geräten. Hier konnte er auf frische Speicher-Switches in den ehemaligen ABB-Hallen des World of Movie hinweisen. Brocade preist die Silkworm-4100-Serie als die industrieweit ersten SAN-Switches (Storage Area Networks) mit einem Datendurchsatz von 4 GBit pro Sekunde.
Die meisten Besucher und Aussteller hielten sich allerdings zurück. Allgemein konzentrieren sich die anstehenden Probleme noch immer auf die Kosten. Deutlich sagts Kurt Aebi, der hiesige HDS-Marketingchef: "Die SAN-Entwicklung geht zwar klar in Richtung Speichervirtualisierung, doch steht ihr der Kostendruck in den Unternehmen entgegen." Hier, so Aebi weiter, müssten die SAN-Anbieter mit angepassten Applikationen und Infrastrukturen Wege zum Ausbau vorhandener Hardware aufzeigen.CNT-Chef Peter Balsiger fordert schlicht, die Kosten "skalierbar" zu machen. Doch verweist er auch auf die kommenden technischen Ansprüche an ein SAN. So sei beispielsweise der Datentransport über grosse Entfernungen noch keineswegs sicher, und auch die Konvergenz von lokal und remote gemanagten Speichernetzwerken funktioniere ebenfallsnoch nicht problemlos.
Als stark von den Kosten abhängiger Anwender outet sich Stefan Kälin, IT-Chef des BIT (Bundesamt für Informatik und Telekommunikation). Doch beschreibt er die ständig wachsende Komplexität auch bereits bestehender SAN als anstehendes Problem. Lösungen seien nötig, weil auch künftige SAN-Strukturen sicher nicht einfacher würden. Beim BIT setzt man auf das alte Konzept des Splitting, wobei über das Multiprotokoll-Switching inzwischen die diversen SAN-Inseln integriert werden könnten. Einig waren sich Brocades Gäste und Partner auch darin, dass endlich die Schnittstellen der Anbieter kompatibel gemacht werden müssten.



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