10.02.2005, 00:00 Uhr

Die Karten werden neu verteilt

Laut Urs Würsch, Leiter der Enterprise Solutions Division von Alcatel Schweiz, werden die Karten im Telekomgeschäft neu verteilt. Auf dem Alcatel Enterprise Forum, das derzeit in Paris stattfindet, legte sich seine Firma strategisch auf drei Bereiche fest und kündigte eine Reihe neuer IP-Produkte an.
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Urs Würsch, Alcatel (Foto: CW/kapi)
Zu den neuen IP-Lösungen, die die französische Telekomanbieterin Alcatel bei ihrem Enterprise Forum vorstellte, gehört beispielsweise "Gets" (Genesys Enterprise Telephony Software). Durch Gets rücken sich Telefon und Computer ein weiteres Stück näher, denn das System unterstützt Microsofts Office Live Communications Server 2005 sowie den von der Bill-Gates-Company unter dem Codenamen "Istanbul" angekündigten Communications Client. Mit der Software kann der Anwender nicht nur von seinem Desktoprechner aus über das existierende PBX-Netz (Private Branch Exchange) oder ein IP-PBX-Netz (Internet Protocol) telefonieren, sondern auch eine Reihe von Kollaborations- und Präsenzfunktionen wie etwa Instant Messaging nutzen. Es ist das erste Produkt, das aus der Anfang des Jahres geschlossenen Partnerschaft zwischen Alcatels Genesys-Abteilung und der "Real-Time Collaboration Group" von Microsoft resultiert.
Weitere Produkte zielen ebenfalls direkt auf dieZusammenarbeit innerhalb von grossen oder kleineren Gruppen ab. Mit der Applikation "My Teamwork" etwa kann praktisch jeder Mitarbeiter einer Firma via Webschnittstelle oder IP-Telefon seine Kollegenschaft zu einer Sprach- und Datenkonferenz bitten. My Teamwork ist sowohl als Stand-alone-Variante oder integriert in Alcatels Omnitouch Unified Communication Software Suite erhältlich.
Die aus diesen Produkten ablesbare wachsende Konvergenz zwischen IT und Kommunikation bestimmt auch die künftige Strategie des Konzerns. Wie Serge Tchuruk, CEO (Chief Executive Officer) und Chairman von Alcatel, den rund 8000 Firmenanwendern und 400 Partnern aus aller Welt, die zum Enterprise Forum nach Paris strömten, erklärte, wird sich die Kommunikationsanbieterin künftig auf die Standbeine IP-Konvergenz, Triple-Play-Dienste sowie Managed Communications Services für KMU und Grossbetriebe konzentrieren. Wobei unter Triple Play eine Kombination von Telefonie, Breitband und Unterhaltungsdienste wie TV oder Video-on-Demand zu verstehen ist.
Laut Urs Würsch, Leiter der Enter-prise Solutions Division von Alcatel Schweiz, ist Voice-over-IP (Voip) im Netz wie auf dem Desktop auch in der Schweiz bereits alltäglich. Wobei sich "die Grenzen zwischen Unternehmenslösungen und Carrier-Diensten zusehends verwischen", so Würsch. Die Konvergenz zwischen Sprach- und Dateninfrastrukturen, zwischen Infrastruktur und Applikationswelt sowie zwischen Kommunikations- und IT-Techniken zwingt die Carrier laut Alcatel zu neuen Geschäftsmodellen. Einen Vorgeschmack liefern dazu Cablecom und Swisscom. Erstere dringt in die Domänen der Swisscom ein, Swisscom wiederum will TV anbieten und sich als Content-Lieferantin positionieren.



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