Software treibt Erneuerung an 14.10.2019, 05:59 Uhr

Die ewige Baustelle

Business-Software rückt deutlich stärker als in den letzten Jahren in den Fokus der Unternehmen. Standardprozesse verlieren an Bedeutung, stattdessen werden Daten und ihre Analysen bedeutsamer für die Entscheidungsfindung. Mit Folgen für die IT-Infrastruktur.
Die Weichen neu stellen reicht nicht mehr. Anwenderunternehmen müssen ihre Infrastruktur massiv umbauen, um fit für neue Anwendungen zu sein. IT-Dienstleister passen ihre Angebote an und bieten neue Lösungen
(Quelle: KEYSTONE)
Der Fokus in Sachen ICT hat sich im Vergleich zum Vorjahr praktisch nicht verändert. Anstrengungen bei der Digitalisierung von Geschäftsprozessen stehen bei Entscheidern weiterhin ganz oben auf der Agenda. Auffällig ist allerdings die rasante Zunahme der Bedeutung von Business-Software.
So zeigt die aktuelle, im Rahmen der traditionellen Top-500-Ausgabe von Computerworld durchgeführte Befragung Hunderter ICT-Anbieter, dass die Digitalisierung der Geschäftsprozesse mit einem Wert von 65,1 Prozent weit oben auf der Liste der Treiber des heimischen ICT-Markts steht.
Quelle: NMGZ/ICT Analytics
Die befragten Anbieter setzen massgeblich (51,3 %) auf Digitalisierungsprojekte im Bereich Industrie 4.0. Klar herausgestrichen wurden zudem Herausforderungen, die mit dem Cloud Computing (58,5 %) und dem Dauerbrenner IT-Security (47,8 %) in den kommenden zwei Jahren ins Haus stehen. Erst an vierter Stelle bezeichnen die Entscheidungsträger Managed Services und Outsourcing (31 %) als drängend.
Eines ist klar: ohne Software keine Digitalisierung. So überrascht es kaum, dass sich die Nachfrage nach Business-Software um über acht Punkte auf 22,2 Prozent erhöht hat. In die Höhe schnellte zudem das Interesse an Trends der Stunde wie beispielsweise künstliche Intelligenz (KI). Diese gewinnt zunehmend an Bedeutung und wurde in diesem Jahr von mehr als einem Drittel (34,2 %) der befragten ICT-Anbieter als bedeutendes Zukunftsthema eingestuft. Im Vorjahr taten dies erst 28,2 Prozent.
Parallel zu dieser Zunahme haben drei früher als wichtig bezeichnete Segmente an Bedeutung verloren. Es sind ausgerechnet Compliance- und Datenschutzprojekte, die an Wichtigkeit eingebüsst haben. Satte zehn Prozentpunkte weniger und damit gerade noch 18 Prozent der Studienteilnehmer sahen sie diesmal als «Zugpferde» der kommenden ICT-Entwicklung.
Ähnlich sieht es bei den Top-Trends Blockchain sowie Virtual und Augmented Reality (VR/AR) aus, die ebenfalls an Bedeutung verloren haben. Statt 17,9 Prozent der im Vorjahr befragten Hersteller und Dienstleister bezeichneten heuer noch 10,8 Prozent respektive 6 statt 8 Prozent diese Technologien als wichtige Treiber für die Markt­entwicklung in den beiden nächsten Jahren.



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