Swiss IT Conference 2019 15.03.2019, 13:28 Uhr

Wie digitale Transformation 2027 erledigt sein könnte

IDC hat in Zürich die Ergebnisse der Swiss-IT-Studie 2019 präsentiert und die Top-Prioritäten der Schweizer CIOs aufgezeigt. Darüber hinaus zeigte Analyst Matthias Zacher, wie IT und Business gemeinsam die digitale Transformation meistern können.
Rund 200 Besucher liessen sich von IDC-Analyst Matthias Zacher die Top-Trends 2019 erläutern.
(Quelle: NMGZ/Computerworld)
Am 13. März hat IDC seine jährliche Swiss IT Conference veranstaltet. Rund 200 Gäste waren der Einladung ins Zürcher Hotel Marriott gefolgt. Viele von ihnen Teilnehmer der jüngsten Swiss-IT-Studie von IDC und Computerworld. Welche Verschiebungen und Trends sich auf der CIO-Agenda 2019 abzeichnen, erklärte IDCs Matthias Zacher, Manager Resarch and Consulting beim Marktforschungs- und Beratungshaus.
Die wirtschaftliche Situation hat sich im Jahresverlauf eingetrübt. Globale Unsicherheiten wie der Brexit oder Konflikte wie im nahen Osten drücken indirekt auf die konjunkturelle Entwicklung.
Ein weiterer Treiber ist die digitale Transformation, das Schwerpunktthema des Konferenztages. Zacher hob die Bedeutung von Plattformen hervor. Durch sie entstünden neue wirtschaftliche Ökosysteme. Zudem werden neue technische Entwicklungen wie Quantencomputing auf Unternehmen zukommen. Die genauen Auswirkungen liessen sich noch nicht abschätzen, aber sie dürften massiv sein.
Konkreter wird es bei dem aktuellen Trend des Machine Learnings und der Zusammenarbeit von schwachen KI-Systemen und ihren Anwendern. Chatbots, Automatisierung von Lösungen wie Robotic Process Automation und ähnliche Entwicklungen würden zunehmend in Unternehmen eingesetzt und dürften künftig grossen Einfluss auf IT- und Fachabteilungen haben, wie Zacher betonte.
Er ermutigte die Zuhörer, sich mit der Technik auseinanderzusetzen und verwies auf gute Lösungen, welche die Hersteller am Markt anbieten würden. Wobei einige Firmen KI bereits in so mancher Firmen-IT drinsteckt. Hersteller lieferten quasi frei Haus KI-Systeme, etwa als Bestandteil von Cybersecurity-Produkten.

Daten sind das neue Öl – jetzt wirklich

IDCs Analyst hob die Bedeutung von Daten für die digitale Transformation hervor. Zwar sei der Spruch „Daten sind das neue Öl“ schon in die Jahre gekommen. Doch die Folgen schlagen erst jetzt voll durch, wie Zacher betonte. Dies widerspiegelt auch die Swiss-IT-Studie 2019. Datenqualität, Durchsetzung von Compliance im Umgang mit Daten sowie der Schutz davon zählen dieses Jahr zu den Top-Prioritäten von IT-Leitern.
Nach wie vor dominiert die IT-Sicherheit die Aufgabenliste der IT-Abteilung. Neben gross angelegten Angriffen nach dem Giesskannenprinzip kämen gezielte und ausgeklügelte Attacken, hinzu. Angreifer liessen diese zum Teil während Jahren laufen, um an ihr Ziel zu gelangen. Unternehmen müssten hierfür gezielte Massnahmen treffen, um gegen die Art von Angriffen gewappnet zu sein.

Die Folgen für IT-Entscheider

Immer weniger IT- und Fachentscheider sind der Meinung, dass sich für ihr Unternehmen in den nächsten fünf Jahren nichts ändern wird. Im Gegenteil: Immer mehr Fachentscheider sind sehen eine Dynamik am Markt, ausgelöst durch die Digitalisierung. Viele IT-Entscheider stimmen hier zu, sehen die Entwicklung allerdings gelassener als ihre Kollegen aus dem Business.
Dies könnte auch daran liegen, dass mit der digitalen Transformation sich technische Entwicklungen verstärkt im Business auswirken. Eine neue Situation für so manchen Manager. IT-Entscheider hingegen beschäftigen sich von Berufswegen her seit Jahren oder gar Jahrzehnten mit IT-Technik und ihrer Bereitstellung für das Business und haben so manchen Trend kommen und wieder verschwinden sehen.

Wie man die digitale Blockade löst

Bei der digitalen Transformation ergebe sich momentan ein Bild des Erfolgs und der Ernüchterung. Es gebe digitale Blockaden, die sich aber überwinden liessen. «Nutzen Sie die moderne IT», betonte Zacher. Er nahm hierbei auch die Business-Entscheider in die Pflicht.
Denn «letztlich geht es bei der digitalen Transformation um nichts anderes als vom Business getriebene Innovation in Kombination mit moderner IT-Technik.» IT-Entscheider müssten wiederum den Kolleginnen und Kollegen aus dem Business die verschiedenen technischen Möglichkeiten aufzeigen und wie sich daraus möglicherweise neue Geschäftsmodelle ableiten liessen. «Diese Gespräche sind nicht immer einfach aber werden in Zukunft immer wichtiger und häufiger stattfinden müssen.»
Zacher riet Initiativen zu starten, die sich im Laufe der Zeit zu neuen Geschäftsbereichen entwickeln können:
  • Modular: Planen Sie in einzelnen Bausteinen (Use Cases)
  • Skalierbar: Definieren Sie einzelne Schritte
  • Erweiterbar: Implementieren Sie Veränderungen.

Endet die digitale Transformation 2027?

«Die digitale Transformation ist ein Prozess der nie endet», sagte der Marktforscher. Dennoch zeichnete er eine mögliche Roadmap an deren Ende die digitale Transformation umgesetzt sein könnte. Hierfür müsste zunächst die digitale Blockade überwunden werden. Bis 2020 sollten Unternehmen das «Digitale» im Griff haben. Zwei Jahre später gehe an das Umsetzen von Innovationsprojekten, so dass 2027 die digitale Transformation umgesetzt ist.
Welche technischen Lösungen es gibt, dies erklärten in ausführlichen Referaten die Sponsoring-Partner Automation Anywhere, Netapp, Veritas, Datacore, Interxion, Liferay, Last Pass und Nutanix. Sie boten reichlich Gesprächsstoff für Diskussionen in den Pausen und beim abschliessenden Apéro an den Partnerständen.



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