19.05.2006, 09:50 Uhr

Dell baut AMD-Server

Die Direktanbieterin Dell will künftig einige Server mit Prozessoren von AMD (Advanced Micro Devices) ausrüsten.
Was lange Zeit für undenkbar gehalten wurde, ist nun doch eingetroffen: Dell beendet ihre exklusive Partnerschaft mit Intel und holt sich AMD mit an Bord. Die Texaner sind seit einiger Zeit unter Druck gestanden, ihr Geschäftsmodell angesichts wachsenden Konkurrenzdrucks zu verändern. Wettbewerber wie Hewlett-Packard, IBM oder Sun Microsystems bieten alle inzwischen Opteron-Server an. Das hat aus Sicht von Analysten zu Dells jüngsten Marktanteilsverlusten insbesondere bei Servern beigetragen. Spekulationen um eine mögliche Nutzung von AMD-Prozessoren von Dell hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben. Erst kürzlich hatte Firmengründer Michael Dell gegenüber der europäischen Presse orakelt, AMD-Rechner seiner Firma seien noch heuer «möglich».
AMD macht damit in jedem Fall einen grossen Schritt nach vorne. Aus Sicht von Analysten hat sich der scheinbar ewige Zweite im Prozessormarkt inzwischen als zuverlässiger Chiplieferant etabliert, dessen CPUs denen von Intel sogar teil- und zeitweise technisch voraus sind. Dell wird AMDs Prozessoren zwar zunächst nur in Highend-Servern verbauen, die nicht in riesigen Stückzahlen verkauft werden, dafür aber an die wichtigen Einkäufer in Unternehmen.
«Das zeigt, dass AMD endgültig in der obersten Liga angekommen ist», kommentierte Samir Bhavnani, Analyst der Marktforschungsfirma Current Analysis. Sein Kollege Roger Kay von Endpoint Technologies Associates verwies ergänzend darauf, dass Dells exklusives Verlassen auf Intel dem Konzern bei grösseren Servern am meisten geschadet habe.
Gleichzeitig mit der Ankündigung gab Dell auch die Zahlen für das erste Fiskalquartal bekannt. Für den Berichtszeitraum wies Dell einen Nettogewinn von 762 Millionen Dollar aus, 18,4 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Quartalseinnahmen stiegen im Jahresvergleich von 13,39 Milliarden Dollar um 6 Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar.
Fredy Haag



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