Bundesarchiv stösst mit Digitalisierungs-Angebot an seine Grenzen

Bundesarchiv spricht von «Fehleinschätzung»

Und lange auf die Zustellung sollen die Benutzer zudem nicht warten müssen: Die Digitalisierung, schreibt das Bundesarchiv auf seiner Homepage, «dauert zwei Arbeitstage».
Nun zeigt sich, dass dieses Versprechen nicht einzuhalten ist. Gemäss Recherchen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA warten Pilot-Nutzer bereits über sieben Wochen auf die Digitalisierung ihres bestellten Dokuments.
Drei Wochen nach der Lancierung des Pilotprojekts erhielten die Tester eine Nachricht aus Bern: «Wenige Tage nach unserem Aufruf haben sich bereits 300 Personen gemeldet.» Das grosse Interesse führe zu «grösseren Verzögerungen».
Das bringt die Planung des Archivs durcheinander. Mit 10 bis 20 Pilot-Usern habe man gerechnet, sagte der Kommunikationsbeauftragter des Bundesarchivs, Simon Meyer: «Das war eine Fehleinschätzung.»

Bundesarchiv als Vorreiter

Nun versuchen täglich bis zu neun Mitarbeiter die Flut der Aufträge zu bewältigen. Zwei Drittel der Mitarbeiter sind externe Fachleute. «Dank Verbesserungen im Arbeitsprozess digitalisieren wir nun deutlich mehr Dossiers pro Tag als in der Anfangsphase», sagte Meyer. Trotzdem habe man nun eine Beschränkung für Bestellungen eingeführt.
Das Bundesarchiv sieht sich als Vorreiter in der Digitalisierung. «Unseres Wissens gibt es aktuell kein anderes Nationalarchiv, dass mit unserem Ansatz bereits so weit ist», sagte Simon Meyer. Das Bundesarchiv digitalisiere Dossiers «on-demand», also unabhängig davon, ob das Dossier analog oder digital im Archiv vorliegt.
Das Bundesamt will die Pilot-User in den nächsten Tagen darüber informieren, wie lange sie noch auf ihre Bestellungen warten müssen.



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