01.03.2012, 09:44 Uhr

AMD steigt ins Servergeschäft ein

Advanced Micro Devices (AMD) kauft SeaMicro, einen Hersteller von speziell stromsparenden Servern - eine Schlappe für Intel, die ebenfalls an dem langjährigen Partner interessiert war.
AMD wird 334 Millionen Dollar in bar und in Form eines Aktientausch für SeaMicro hinblättern. Der Deal soll noch in diesem Monat über die Bühne gehen. Das 80-köpfige Start-up aus dem Silicon Valley ist vor allem dafür kekannt, dass es sehr dichte, Energie-effiziente Server herstellt, die sich für die Errichtung von Rechenzentren zum Betrieb riesiger Cloud-Infrastrukturen eignen. Andrew Feldman, CEO von SeaMicro, wird künftig ebenfalls für AMD tätig sein, und zwar als Leiter der neu gegründeten Abteilung für «Data Center Server Solutions». «SeaMicro hat eine erprobte Technik, die sich in einigen Rechenzentren bewährt und dort bewiesen hat, dass der Energieverbrauch und die Gesamtkosten gesenkt werden können», kommentiert Lisa Su aus der Produkte-Abteilung von AMD. «Dieses Know-how ist für uns sehr attraktiv», ergänzt sie. Der Trick hinter der SeaMicro-Technik: Die Firma hat ein spezielles Verbindungsverfahren entwickelt, dank dem die Hauptplatinen auf jeglichen Ballast verzichten können und nur noch drei Chips aufweisen. Damit hat man laut SeaMicro einen Server herstellen können, der nur noch einen Viertel des Stroms eines herkömmlichen x86er Rechners verbraucht und nur noch ein Sechstel des Platzes beansprucht. Die Server eignen sich deshalb besonders für die Verarbeitung hoher Datenvolumen, etwa im Zusammenhang mit Web-Transaktionen, bei denen auf die Rechenkapazität von traditionellen Xeon- und Opteron-Prozessoren verzichtet werden kann.

Intel hat das Nachsehen

Der Kauf von SeaMicro durch AMD macht Intel einen Strich durch die Rechnung. Denn der Chip-Riese und Hauptkonkurrent von AMD arbeitet derzeit sehr eng mit SeaMicro zusammen. So laufen alle Server des Jungunternehmens auf Intels Atom-Stromsparchips. AMD wird dies zwar in «nächster Zukunft» nicht ändern, wie Lu bestätigt. Allerdings habe man vor, bis Ende Jahr die ersten SeaMicro-Rechner mit hauseigenen Opteron-Prozessoren auszuliefern.



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