Mit Gesichtserkennung
25.07.2019, 14:41 Uhr

Die 24-Stunden-Shops sind auf dem Vormarsch

Nachdem das Kioskunternehmen Valora im Frühling den kassenlosen Shop in Zürich getestet hat, zieht nun Avec-Konkurrentin Migrolino nach. Die Migros-Tochter prüft unter anderem die Gesichtserkennung als Zutrittstechnologie. Wo stehen Migrolino, Valora und Coop Pronto?
Können wir bei Migrolino bald rund um die Uhr einkaufen – und wird für den Eintritt unser Gesicht gescannt? (Symbolbild)
(Quelle: Migrolino)
Im April testete das Kioskunternehmen Valora am Zürcher Hauptbahnhof die kassenlose «avec box» und den «Future Store avec X» (Computerworld berichtete ). Zutritt, Einkauf und Bezahlung erfolgten über eine eigens entwickelte App. Nun zieht die Avec-Konkurrentin Migrolino nach. Die Migros-Tochter plant, künftig 24-Stunden-Shops zu betreiben, die nachts kein Personal benötigen.
Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, prüft die Migros-Tochter eine umstrittene Technologie: Um den Eintritt in den Mini-Shop ohne Personal zu regeln, könnte man auf Gesichtserkennung setzen. Wird Migrolino beim Eintritt also bald unsere Gesicher scannen? In einem aktuellen Interview mit der deutschen «Lebensmittel Zeitung» nennt Migrolino-Chef Markus Laenzlinger die Gesichtserkennung als Möglichkeit beim Betreten der Filiale. Der Hauptgrund dafür soll der Jugendschutz sein: «Das Thema Altersfreigabe für Tabak und Alkohol müssen wir dabei im Griff haben. Kein Kunde, der unter 18 Jahre alt ist, darf diese Produkte einkaufen können», zitiert die «Aargauer Zeitung» Laenzlinger. Wie die technische Umsetzung aussehen soll, ist derzeit nicht bekannt.

Kommt nun die Gesichtserkennung im 24-Stunden-Shop?

Bei Migrolino wiegelt man allerdings ab: «Migrolino hat keine konkreten Pläne, die Gesichtserkennung einzuführen. Das ist eine von verschiedenen technischen Lösungen, die theoretisch denkbar wären», sagt eine Migrolino-Sprecherin gegenüber PCtipp. Man suche eine optimale technische Lösung für den Zugang zu den Läden, die in Zukunft während einiger Stunden nicht bedient seien. Die Mini-Shops sollen tagsüber mit Mitarbeitern besetzt sein, die auch für Warennachschub sorgen. Nachts werden die Shops zu Selbstbedienungsstationen.
Doch das wird noch eine Weile dauern: Die Migros-Tochter erarbeitet derzeit ein Konzept mit Kleinstläden in der Grösse von Zweizimmerwohnungen mit Flächen zwischen 50 und 80 Quadratmetern, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilt. «Aufgrund des aktuellen Projektstatus'» will man bei Migrolino noch nicht mehr verraten.
Eine mögliche weitere Variante ist die Identifikation via Smartphone-App, wie man das bereits von Migrolino-Konkurrentin Avec kennt. Beim Testlauf im April war die avecX-App Voraussetzung, um die «avec box» zu betreten.

Auch Valora prüft Gesichtserkennung

Migrolino ist nicht das einzige Unternehmen, das mit der Gesichtserkennung liebäugelt: Auch Valora überlegt, diese Technologie einzusetzen. Und es klingt schon einiges konkreter als bei der Migros-Tochter.

Im Zusammenhang mit der Eröffnung des Future Stores avec X im Zürcher Hauptbahnhof erklärte das Unternehmen, dass der Einsatz von Gesichtserkennung geplant sei. Der avec X Future Store ist laut Valora ein permanentes Innovationslabor, in dem weiterhin neue Trends getestet werden sollen. Mit der Gesichtserkennung sollen beispielsweise bei der Kaffeemaschine und beim Tabakautomaten personalisierte Einkaufsvorschläge gemacht werden können. Doch momentan ist noch kein Zeitpunkt bekannt: «Wann die Gesichtserkennung zum Einsatz kommt, ist derzeit noch offen», sagt ein Valora-Sprecher gegenüber Computerworld.



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