Untersuchung beim Onlinehändler 17.09.2018, 10:30 Uhr

Amazon-Mitarbeiter sollen vertrauliche Daten verkauft haben

Der Onlinehändler Amazon hat eine interne Untersuchung eingeleitet, weil Mitarbeiter offenbar vertrauliche Daten via Vermittler an Händler verkauft haben sollen.
Im Fokus der Untersuchung stehen offenbar Angestellte in den USA und China (im Bild das Amazon-Hauptquartier in Seattle)
(Quelle: Jordan Stead / Amazon)
Amazon untersucht den mutmasslichen Verkauf vertraulicher Kundendaten durch eigene Mitarbeiter an Dritte. Das Unternehmen bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des «Wall Street Journal».
Demnach geht der Konzern dem Verdacht nach, dass Angestellte die Daten über Vermittler an externe Händler, insbesondere in China, verkauft haben könnten, die ihre Produkte bei Amazon anbieten. Konkrete Zahlen wurden nicht genannt. Für interne Verkaufsdaten sowie E-Mail-Adressen von Usern sollen Händler jedoch bis zu 2'000 Dollar bezahlt haben. In einigen Fällen seien Amazon-Mitarbeiter auch dafür bezahlt worden, negative Bewertungen zu löschen.
Wie es im Bericht weiter heisst, gelang es den Händlern so aber nicht nur, die Bewertungen zu frisieren. Weil sie auch an Infos wie Einkaufsgewohnheiten von Kunden oder beliebte Keywords herankamen, konnten sie mit diesem Wissen ihre Produktbeschreibungen verändern. So hätten sie dank den Insights der Amazon-Insider ihre Produkte bei den Suchergebnissen weiter nach oben bringen können.
Kunden können bei Amazon Produkte direkt von dem Internet-Riesen kaufen oder von anderen Händlern. Der nun untersuchte Vorgang zum mutmasslichen Datenverkauf stellt einen Verstoss gegen die Unternehmensrichtlinien dar. Untersucht werden dem Bericht zufolge auch gefälschte Produktbewertungen durch angebliche Kunden.



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