Die richtige Cloud-Strategie für Schweizer Unternehmen

Praktische Probleme bleiben

Quelle: Computerworld Swiss IT 2018
Noch ganz andere Gründe für den zurückhaltenden Einsatz von Cloud-Lösungen nennt Jonas Reusser, der globale IT-Chef vom Solarspezialisten Meyer Burger, in Gwatt. Man habe in den letzten Jahren erhebliche Investitionen ins eigene Rechenzentrum getätigt, führt er aus. Die Infrastruktur sei heute entsprechend gut aufgestellt und ein Umstieg von Teilen oder ganzen Applikationslandschaften würde kurzfristig sicher höhere Kosten verursachen als der derzeitige Eigen­betrieb. Interessant ist jedoch, dass man bei Meyer Burger gleichwohl an einer Cloud-Strategie arbeitet. «Ein Umstieg von strategischen Applikationen in die Cloud ist für uns eher eine mittelfristige respektive langfristige Option», wie Reusser ausführt. Diese Überlegungen würden aber in die bestehende IT-Strategie einfliessen, schiebt er nach. Man beobachte jedenfalls die aktuellen Trends sehr genau. «Wir betrachten uns als Technology Follower», hält Reusser fest. Wenn eine Technik sich am Markt durchgesetzt habe, werde man sie auch einsetzen. Aktuell sieht Reusser noch Bewegung im Cloud-Umfeld, insbesondere komplexe Lösungsansätze seien teilweise noch nicht ausgereift, fügt er zur Begründung der Zurückhaltung bei Meyer Burger zusätzlich an. So gäbe es etwa bei den Grosssystemen noch oft Schnittstellenprobleme oder andere Herausforderungen zu lösen.

Fazit

Fasst man die hier vorgestellten Ansätze zusammen, erhält man einen guten Einblick in die hiesige Cloud-Szene. Sie umfasst das klassische, von der IT getriebene kostengünstige Full-Outsourcing zur Ablösung veralteter Infrastrukturen genauso wie die zur IT-Optimierung genutzte selektive Cloud-Einführung. Daneben stehen die Zurückhaltung aufgrund von Kunden­bedürfnissen und das Fehlen eines Umbaumotivs. Schliesslich besitzt ein Unternehmen ohne Cloud-Rückgriff meist bereits eine moderne IT-Landschaft. Zentral ist bei den vier Beispielen, dass der Fokus immer vom Bedürfnis und Anspruch des Unternehmens auszu­gehen hat. Damit ist auch klar: Unternehmen, die erfolgreich und State of the Art in der IT arbeiten wollen, sind nicht gezwungen, eines der Cloud-Modelle zu nutzen.



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