07.11.2017, 08:58 Uhr

Das langweilt Schweizer Mitarbeiter

Schweizer Manager glauben mit grosser Mehrheit, dass sich ihre Mitarbeiter bei der Arbeit langweilen. Besonders schlecht organisierte Meetings und Unterforderung sehen sie als Hauptgründe für die Langeweile.
Langweile schlägt laut Yeng Chow von Robert Half auf die Produktivität
74 Prozent der Schweizer Manager glauben, ihre Mitarbeiter langweilen sich während der Arbeitszeit. Das hat die aktuelle Arbeitsmarktstudie des auf Fach- und Führungskräfte spezialisierten Personalvermittlers Robert Half ergeben. Der Studie zufolge denken lediglich 26 Prozent der Vorgesetzten, dass ihre Mitarbeiter den Berufsalltag nie als eintönig empfinden.

Monotonie beenden

«Langeweile im Job hat einen demotivierenden Effekt und wirkt somit negativ auf die Produktivität und das Unternehmensergebnis ein», sagt Yeng Chow, Senior Manager bei Robert Half in Zürich. «Die Manager sollten hohe Priorität darauf legen, die Monotonie zu beenden. Zumal mit einfachen Massnahmen bereits viel erreicht werden kann.» Denn als Hauptgründe für die Langeweile am Arbeitsplatz nennt mehr als ein Drittel der gut 200 befragten Führungskräfte zu viele und ineffiziente Meetings (34 Prozent), gefolgt von Unterforderung bei den täglichen Aufgaben (32 Prozent). Auf Platz drei der Ursachen für Langeweile sieht ein Viertel (25 Prozent) der Manager die geringe Abwechslung.
Welche der folgenden Gründe sind Ihrer Meinung nach die Hauptursachen für die Langeweile der Mitarbeiter?
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Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2017, Befragte: 200 Manager in der Schweiz Nächste Seite: Massnahmen gegen die Langeweile

Massnahmen gegen die Langeweile

Robert Half hat nicht nur nach den Ursachen der Langeweile bei Mitarbeitern geforscht. Der Dienstleister gibt auch Tipps, was Manager gegen den Motivations- und Produktiivitäts-Killer unternehmen könnten. So sollten Vorgesetzte das Problem umgehend angehen und das Gespräch mit dem gelangweilten Mitarbeiter suchen. Aber auch Beschäftigte sollten aktiv werden, rät Chow und nennt folgende drei konkrete Massnahmen, um akuter und dauerhafter Langeweile entgegenzutreten:
  1. Jeder sollte sich fragen: Warum bin ich gelangweilt? Warum finde ich meine Arbeit nicht interessant? Liegt es an Unterforderung oder gibt es andere Gründe? Was fehlt mir, um eine spürbare Verbesserung herbeizuführen?
  2. Gelangweilte Mitarbeiter sollten das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen und den Wunsch nach Veränderung äussern. Dabei lösen konkrete Vorschläge für eine gezielte Weiterbildung, eine neue Herausforderung oder eine andere Tätigkeit innerhalb des Unternehmens am schnellsten das Problem.
  3. Finden sich keine Möglichkeiten, die Arbeit abwechslungsreicher zu gestalten oder sich intern neuen Herausforderungen zu stellen, sollte ein Jobwechsel in Betracht gezogen werden. Mitarbeiter sollten sich nicht prinzipiell gegen einen Jobwechsel sperren, sondern – falls erforderlich – als gleichberechtigte Lösung in Betracht ziehen.
Unterstützung könne aber auch eine professionelle Jobberatung und -vermittlung bieten. «Mitarbeiter wünschen sich eine sinnstiftende Arbeit mit Verantwortung und Gestaltungsfreiheit, die zu ihren Qualifikationen und ihrer Persönlichkeit passt», so Chow. Das sind einige der Faktoren für das Glück am Arbeitsplatz, wie eine weitere Studie von Robert Half belegt. «Eine berufliche Veränderung kann nicht nur die Langeweile beenden, sondern darüber hinaus weitere Vorteile bringen. Mitarbeiter und Unternehmen profitieren von einer hohen Jobzufriedenheit», ist daher der Fachmann überzeugt.



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