Virtual Reality macht Meetings sexy

Mehr als nur Avatare

Wer als Privatnutzer bereits erste Erfahrungen mit VR gesammelt hat, der hat einen Eindruck davon, wie es ist, mit Avataren zu interagieren. Doch Business-Plattformen für VR-Meetings bieten deutlich mehr, wie das Beispiel der VR-Collaborations-Plattform STAGE zeigt. Der «Innovationspreis-IT»-Gewinner 2018 in der Kategorie Server/Virtualisierung hat folgende Leistungsmerkmale:
  • Sprachkommunikation in Echtzeit
  • Objekte, die es zu präsentieren gilt, sind veränderbar
  • Definierte Moderator-Rolle
  • Avatare der Teilnehmer haben Namensschilder
  • Mit Screenshots und Annotationen können Entscheidungen festgehalten werden
  • Die Entscheidungen werden digital dokumentiert und können an andere Systeme übertragen werden
  • Rollen- und Rechtesystem für Befugnisse der einzelnen Teilnehmer
  • Verschlüsselte Präsentationen, Datensicherheit
  • Datenhoheit bleibt beim Ersteller der Daten
Virtual Reality und Augmented Reality (AR) kommen schon in vielen Firmen zur Anwendung. «Während VR noch immer sehr stark mit Entertainment-Angeboten verknüpft wird, hat AR vor allem im professionellen Einsatz schon sehr stark Einzug erhalten», erklärt Maik Herrmann, Vorsitzender der Fokusgruppe Virtual und Augmented Reality im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), der eine Umfrage unter Marketing-Experten zum Thema VR/AR durchgeführt hat. «Doch es zeichnet sich deutlich ab, dass beide Technologien in den allermeisten Unternehmen eine wichtige Rolle spielen werden.»
Die Möglichkeiten, VR- und AR-Technologien einzusetzen, sind vielfältig. Aus der BVDW-Umfrage vom Juli 2018 geht hervor, dass jedes zweite Unternehmen VR-Filme in 360 Grad bereits nutzt (27 Prozent) oder zu nutzen plant (23 Prozent). Nur jeder fünfte Befragte (20 Prozent) gibt an, dass sein Unternehmen diese nicht nutzt und das auch nicht infrage kommt. Realtime Information, also die klassische AR-Anwendung, die Informationen in Echtzeit in ein Live-Bild einspielt, nutzen zwar nur 13 Prozent der Unternehmen. Allerdings geben 29 beziehungsweise 38 Prozent an, dass ein Einsatz geplant oder für das Unternehmen spannend sei. Bemerkenswert: 54 Prozent der befragten Marketing-Experten sagen, dass 2018 sowohl VR als auch AR für die Unternehmensstrategie relevant sind.
Laut BVDW-Studie liegen die durchschnittlichen Budgets bei rund 70'000 Euro pro Jahr. «VR wie AR mussten sich als businesstaugliche Technologien erst beweisen – und das haben sie inzwischen eindrucksvoll. Hier werden schon bald ganz andere Budgets abgerufen werden», meint Maik Herrmann.

VR ergänzt Messe

Wer nun glaubt, sich in naher Zukunft den anstrengenden Weg durch Messehallen und zu Fachkonferenzen sparen zu können, irrt jedoch. «Wir sind überzeugt, dass reine Online-Messen den persönlichen Austausch zwischen Menschen nicht ersetzen können», unterstreicht Michael Melcher, Produkt- und Innovationsmanagement bei der Nürnberg Messe. Trotzdem sei Virtual Reality bereits Teil vieler Fachmessen. «VR- und AR-Anwendungen beeinflussen schon jetzt die Messeplanung und den -auftritt vieler unserer Partner, denn sie erweitern den analogen Messestand um eine digitale Dimension. Die Nürnberg Messe hat ihre erste eigens konzipierte VR-Anwendung auf der Fensterbau Frontale 2018 vorgestellt», so Melcher weiter.
Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, sieht dies ähnlich: «Online-Messen sind kein Ersatz für Live-Begegnungsformate. Messen sind emotional verankerte Branchenbezugspunkte innerhalb der jeweiligen Communities. Unsere Aussteller und Besucher schätzen den direkten und echten Face-to-Face-Kontakt zum Austausch, zur In­spiration, zur Orientierung. Vertrauen als Basis für Geschäfte kann nur im persönlichen Miteinander aufgebaut werden.»
“Die Möglichkeiten von Virtual Reality nutzen wir beziehungsweise ­unsere Aussteller zunehmend (…), um das ­Messeerlebnis noch ­spannender zu machen und noch tiefer in ­Produktwelten einsteigen zu können.„
Daniela Mühlen, Geschäftsbereichsleiterin Kommunikation & Werbung bei der Messe Essen, www.messe-essen.de
Bei aller Digitalisierung stellt die Messe Frankfurt sogar fest, dass das Bedürfnis der Menschen nach Begegnungen im echten Leben zugenommen hat. «Erfahrungen und Erlebnisse mit allen Sinnen, sowohl zwischen Menschen als auch mit Produkten, können nur in Echtzeit gemacht werden», betont Marzin. Dies bestätigt Daniela Mühlen, Geschäftsbereichsleiterin Kommunikation & Werbung der Messe Essen GmbH: «Der persönliche, direkte Kontakt ist fest in der DNA von Messen verankert. Denn auch in Zeiten der Digitalisierung gilt, dass Geschäftsabschlüsse zwischen Menschen gemacht werden und auf vertrauensvollem Austausch beruhen.»



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