16.02.2006, 19:12 Uhr

Kommissionierung im Minutentakt

Die Oberentfelder Contadis, eine Distributorin für Tabak- und Süsswaren, hat eine an ihr ERP-System gekoppelte Kommissionierungsanlage in Betrieb genommen.
"Die Kommissionierungsanlage ist praktisch das Herz des Unternehmens", betont Jürg Treichler, Leiter Logistik und Informatikprojekte bei Contadis.
Ralf Haassengier ist freier Autor in Stuttgart.
Contadis, eine Tabak- und Süsswaren-Distributorin, die die ganze Schweiz beliefert, setzt auf eine Kombination aus einer Kommissionieranlage mit Barcode-Unterstützung und einer SAP-Unternehmenssoftware. «Die Anlage ist sozusagen das Herz des Unternehmens», betont Jürg Treichler, Leiter Logistik und Informatikprojekte bei Contadis. Geliefert wurde das Sortiersystem von der Grazer Knapp. Die Steuerung erfolgt durch einen eigenen Leitrechner, der vom SAP-System seine Daten erhält. Der Datenaustausch wurde durch eine eigens entwickelte Schnittstelle realisiert. Durch die Integration des Kommissioniersystems in das ERP-System wird sichergestellt, dass die rund 6000 Kunden aus der Tabak- und Süsswarenbranche termingerecht mit Waren beliefert werden. Das Sortiment des Unternehmens umfasst an die 10000 Artikel. Die täglich zu kommissionierende Menge an Paketen beläuft sich auf 2500.Contadis gehört zur Basler Oettinger-Davidoff-Group, die SAP als Unternehmenssoftware auf Konzernebene einsetzt. Zunächst wurden die Module FI (Rechnungswesen) und CO (Controlling) eingeführt, später folgten SD (Vertrieb), WM (Lagerwirtschaft) und MM (Materialwirtschaft). Neben Contadis sind fünf weitere Tochterunternehmen an das System angeschlossen. Die Server stehen im Mutterhaus in Basel. Die Betreuung und Beratung für das Logistikprojekt bei Contadis übernahm die Consulting-Abteilung von SAP Schweiz.

Wie am Schnürchen

Die Ein- und Auslagerungsstrategie, bestimmt durch Warengruppe, Verpackung und Absatzzahlen, sind in SAP hinterlegt. Sobald eine Bestellung aktuell wird, gelangen die Auftragsdaten vom System an den Leitrechner. Dieser nimmt die Berechnung der Volumina der einzelnen Bestellaufträge vor, so dass beim Beginn der Kommissionierung ein passender Karton ausgewählt wird. Das System bestimmt ausserdem den Startplatz, an dem die Kommissionierung beginnt. An den verschiedenen Startplätzen der Halle liegen Kartons mit Barcodes bereit. Beim Start der Kommissionierung wird der Barcode gescannt. Ab diesem Moment stellt das System die eindeutige Verbindung Kunde-Auftrag-Artikel-Kommissionierbehälter her. Die Zuordnung mehrerer Behälter und Kartons zu einem Auftrag ist ebenfalls möglich. Ausgehend vom Startplatz, wo ein erster Teil der bestellten Artikel eingefüllt wird, nimmt der Karton seinen vorgegebenen Weg durch die Halle. An jeder Station, wo weitere Waren aufzunehmen sind, wird der Barcode eingelesen. Sind alle Artikel an Bord, geht es weiter zur Klebestation. Der Nummernkreis des Barcodes gibt Auskunft, wie der Karton verklebt werden muss, einseitig oder beidseitig.



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