Verkauf
07.12.2018, 13:39 Uhr

IBM stösst Notes ab

IBM verkauft Teile seiner Software-Sparte an HCL-Technologies, darunter die Collaboration-Lösungen Domino und Notes.
Die Firmenzentrale von IBM in Armonk
(Quelle: IBM)
Im Rahmen seiner Neuausrichtung stösst der weltgrösste IT-Dienstleister IBM Teile seiner Software-Sparte ab. Abnehmer ist der indische IT-Konzern HCL. Verkauft wird unter anderem die Collaboration-Lösung Domino und Notes. Als Kaufpreis geben die beiden Unternehmen 1,8 Milliarden Dollar an. Damit nimmt «Big Blue» mit dem Verkauf deutlich weniger Geld als die 3,2 Milliarden Dollar ein, die der Konzern 1995 für den Kauf des Notes-Herstellers Lotus bezahlt hatte. An HCL gehen zudem die Produkte Appscan, BigFix, Unica, Commerce, Portal und Connections.
Bereits im vergangenen Jahr gaben IBM und HCL eine Partnerschaft bekannt. An den indischen Konzern wurde da schon die Entwicklung von Domino und Notes ausgelagert (Computerworld berichtete). Fortan werden die Produkte also gänzlich von HCL geführt. Mit diesen hat das Unternehmen auch noch etwas vor. In diesem Jahr wurden die Versionen Domino 10 und Notes 10 vorgestellt. Mit Notes will der zuständige HCL-Manager Richard Jefts noch «20 Jahre Erfolg haben», wie er Computerworld im Interview erzählte.
Nach Reuters-Daten handelt es sich bei der Transaktion um den grössten jemals getätigten Zukauf eines indischen Technologie-Unternehmens. An der Börse kam die Akquisition nicht gut an. Die HCL-Aktie gab 7,7 Prozent nach und fiel auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten. Der Deal soll laut Angaben von IBM und HCL bis Mitte 2019 abgeschlossen sein.
IBM hatte zuletzt mit einem rückläufigen Software-Umsatz zu kämpfen. Der Konzern versucht zunehmend, im Cloud-Computing Fuss zu fassen, wo er mit Unternehmen wie SAP und Oracle konkurriert. Für Schlagzeilen sorgte kürzlich der grösste Zukauf in der 107-jährigen Firmengeschichte: IBM kauft für 34 Milliarden Dollar den Linux-Anbieter Red Hat.



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