«Home Office macht das Business persönlicher»

Premium-Produkte im Home Office

CW: Ein drittes Standbein von HP Schweiz dürften das Geschäft mit Tinte, Toner und Zubehör sein. Gibt es Besonderheiten des Schweizer Marktes?
Müller: Ja, die gibt es. Die Schweiz ist auch beim Zubehör ein Premium-Markt. Wir verkaufen nicht nur eine Travel-Maus für Notebook-Besitzer, sondern auch eine Docking Station sowie einen Monitor oft gleich doppelt – einmal fürs Büro und einmal für zu Hause. Solche Abverkäufe gibt es in keinem anderen Land. Gründe dürften die hohe Kaufkraft und der hohe Anspruch der hiesigen Kunden sein.
Zudem stellen wir fest, dass eine attraktive und moderne Computer-Ausstattung des Arbeitsplatzes heute ein Differenzierungsmerkmal für Firmen beim Werben um Talente ist. Da haben sich Wertigkeiten verändert. Zudem: Wer neuen Angestellten einen 17-Zoll-Bildschirm sowie ein zwei Zentimeter dickes Notebook bereitstellt, damit sie an einem Digitalisierungsprojekt arbeiten, ist unglaubwürdig.
“Die Schweiz ist das Land mit dem höchsten Anteil an Originaltinte weltweit„
Adrian Müller
CW: Kommen wir zur Transformation des Business: Hier steht der Wandel vom Produkte- zum Services-Geschäft an. Wie läuft in Ihrem Fall der Service «Instant Ink»?
Müller: Das Abo-Modell «Instant Ink» wendet sich an Kunden mit einem HP-Drucker, die nicht jede Tintenpatrone einzeln kaufen möchten. Abgerechnet wird nicht auf Basis des Tintenverbrauchs, sondern nach gedruckten Seiten. Je nach Modell sind beispielsweise 50, 100 oder mehr Seiten pro Monat im Pauschalpreis enthalten. Neigt sich die Tinte in einer Patrone dem Ende zu, bekommen die Kunden automatisch eine neue Patrone zugeschickt. Dieser Service ist sehr komfortabel, denn die Kunden bezahlen nur die tatsächlich gedruckten Seiten. Das ist transparent und der Konsument muss keine neuen Patronen einzeln kaufen.
CW: Sie haben mit «Instant Ink» ein B2B-Geschäftsmodell auf den B2C-Markt adaptiert.
Müller: Genau. Hier wurden die Managed Print Services für Firmen auf den Endkundenmarkt adaptiert. Die Konsumenten haben aber weiterhin die Wahl zwischen dem Kauf von Patronen oder einem «Instant Ink»-Abonnement.
CW: Nehmen die Schweizer Kunden das Angebot an?
Müller: Die Adaptationsrate ist in der Schweiz eher tief. Wir haben mit diesem Modell gerade erst begonnen. Ein Grund dafür ist wieder die hohe Kaufkraft in der Schweiz: Wer heute einen Drucker für den Privatbedarf anschafft, kauft typischerweise gleich mindestens eine Ersatzpatrone dazu.
CW: Für den Konsumenten in der Schweiz sind gefälschte Tinte und Toner dann sicher kein Thema …
Müller: Das ist korrekt. Die Schweiz ist das Land mit dem höchsten Anteil an Originaltinte und -toner weltweit. Für mich ein Zeichen für das Qualitätsbewusstsein der Kunden.



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