Mobility Open Blockchain Initiative (MOBI) 03.05.2018, 19:45 Uhr

Autobauer und Tech-Firmen gründen Blockchain-Allianz

Mit dem Blockchain-Konsortium MOBI will die Automobil- und Tech-Industrie die Entwicklung von sicheren Mobillösungen vorantreiben. Zu den Gründungsmitgliedern zählen unter anderem BMW, Bosch, Ford, General Motors, Renault, ZF und die IOTA-Stiftung.
Fahrzeuge
(Quelle: lumen-digital / Shutterstock.com)
Grosse Ankündigung auf dem Future Blockchain Summit in Dubai: Mit MOBI (Mobility Open Blockchain Initiative) formiert sich ein neues Konsortium, das die Entwicklung von sicheren und offenen Blockchain-Lösungen für den Mobilsektor ankurbeln soll. Die Initiative setzt sich primär aus grossen Firmen der Automobil- und Tech-Industrie zusammen, darunter etwa BMW, Bosch, Ford, General Motors, IBM, Renault, ZF und die IOTA-Stiftung. Zusammen decken die Partner laut eigenen Angaben über 70 Prozent des gesamten Automobilmarktes ab. Die Leitung von MOBI übernimmt Chris Ballinger, ehemaliger Chief Financial Officer und Direktor von Mobility Services für das Toyota Research Institute.
Primäres Ziel des Konsortiums sei es, Kompatibilitätsstandards für Blockchain-Anwendungen zu etablieren und einen offenen, innovationsgetriebenen Markt für digitale Services aller Mobilitätsbereiche zu schaffen. So könne die Technologie etwa für eine sichere Kommunikation im Connected Car und dem Internet der Dinge eingesetzt werden. Fahrzeuge, Serviceanbieter oder auch Infrastruktureinrichtungen können direkt über die Blockchain miteinander Informationen austauschen und Transaktionen abwickeln. Der Umweg über zentrale Rechenzentren fällt hierbei weg, wodurch die technische Komplexität verringert und Abhängigkeiten vermieden werden. Auch Lieferketten lassen sich durch die Technologie absichern und gleichzeitig bürokratische Hürden verringern.

MOBI-Chef Chris Ballinger bei der Präsentation in Dubai

Autobauer setzen auf die Blockchain

Die MOBI-Allianz ist nicht das erste Projekt mit dem die Automobilindustrie die Entwicklung von Blockchain-Lösungen für die eigene Branche vorantreiben will. So hat etwa Volkswagen bereits im Februar die Zusammenarbeit mit dem deutschen Blockchain-Start-up IOTA angekündigt (Computerworld berichtete). Die Wolfsburger sehen in dem blocklosen Tangle-System grosses Potenzial für eine gleichermassen sichere als auch hoch-skalierbare Lösung. Auf dieselbe Technologie setzt auch Robert Bosch Venture Capital, das im vergangenen Dezember eine «signifikante Summe» in IOTA-Token investiert hatte.
Unterdessen demonstriert IBM in seinem Forschungslabor in Rüschlikon mit dem Car eWallet, wie automatisierte Zahlvorgänge im Connected Car aussehen können. ZF Friedrichshafen und die UBS sind bei dem Projekt ebenfalls beteiligt.
Allerdings ist der Umfang von MOBI mit seiner grossen Anzahl an beteiligten Partnern und der entsprechend grossen Marktabdeckung in dieser Form einzigartig. Mit dem Open-Source-Ansatz stemmt sich die Allianz zudem gezielt gegen die Entwicklung von Nischen- und Insellösungen.



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