Geschäftszahlen 02.11.2018, 15:00 Uhr

Apple enttäuscht Börse mit Umsatzprognose

Apple enttäuscht Anleger mit Umsatzprognose für das Weihnachtsgeschäft. Zudem kündigt der Konzern an, künftig keine Verkaufszahlen mehr für seine Geräte zu veröffentlichen.
(Quelle: shuttertsock.com/Jonathan Weiss)
Apple hat die Börse mit seiner Umsatzprognose für das wichtige Weihnachtsgeschäft enttäuscht – und wird künftig keine Absatzzahlen mehr zu seinen Geräten veröffentlichen. Die Zahl binnen drei Monaten verkaufter iPhones, iPads und Mac-Computer sei kein guter Gradmesser für den Erfolg des Apple-Geschäfts, begründete Finanzchef Luca Maestri den Schritt. Konzernchef Tim Cook griff zu einem Alltagsbeispiel: An der Supermarkt-Kasse werde man auch nicht gefragt, wie viele Artikel im Einkaufswagen liegen.
Vor allem die iPhone-Verkaufszahlen wurden stets sehr aufmerksam beobachtet. Es ist das mit Abstand wichtigste Produkt von Apple und die Absatzentwicklung galt als Indikator dafür, wie neue Modelle – und deren Preise – bei den Verbrauchern ankamen. Zugleich wurde die Aussagekraft der Absatzzahlen in der Vergangenheit auch schon durch Lieferengpässe relativiert.
Mit der Änderung bereits ab dem laufenden Weihnachtsquartal wird Apples Geschäft ein grosses Stück weniger transparent für Beobachter und Konkurrenten. Viele Rivalen – wie etwa Smartphone-Marktführer Samsung – veröffentlichen bereits keine Absatzzahlen für ihre Geräte mehr. Es gibt lediglich Schätzungen von Analysten.

Kaum Wachstum bei iPhone-Verkäufen

Im vergangenen Quartal waren die iPhone-Verkäufe im Jahresvergleich kaum gewachsen. Apple setzte rund 46,9 Millionen iPhones ab – das waren nur gut 200'000 mehr als im Vorjahresquartal. Die Erlöse des iPhone-Geschäfts sprangen aber um 29 Prozent auf rund 37,2 Milliarden US-Dollar hoch. Das liegt daran, dass im vergangenen Jahr das neue iPhone X erst im November auf den Markt kam – und jetzt schon seit September das Nachfolgemodell XS und die grössere und teurere Version XS Max verkauft wurden. Der durchschnittliche Preis eines verkauften iPhones stieg auf 793 US-Dollar von 618 US-Dollar vor einem Jahr.
Das iPhone schlug sich damit besser als der Smartphone-Markt insgesamt, der nach Berechnungen der Marktforschungsfirma IDC im vergangenen Quartal um sechs Prozent schrumpfte. Apple sehen die Analysten von IDC bei einem Marktanteil von 13,8 Prozent. Für Samsung errechneten sie einen Absatzrückgang von 13,8 Prozent auf 72,2 Millionen Computer-Handys und einen Marktanteil von noch 20,3 Prozent. Auf dem zweiten Rang behauptete sich vor Apple der chinesische Anbieter Huawei, der laut IDC seine Verkäufe um fast ein Drittel steigern konnte und mit 52 Millionen abgesetzten Smartphones auf einen Marktanteil von 14,6 Prozent kam.



Das könnte Sie auch interessieren