Bugfix 25.07.2018, 11:15 Uhr

«Thermalgate»: Apple bessert nach und bringt Software-Update für MacBook Pro

Ein Hitzeproblem verhinderte bisher, dass die neuesten MacBook-Pro-Modelle ihre volle Leistung erreichen. Apple hat sich nun dafür entschuldigt und ein Update von macOS High Sierra veröffentlicht.
Das neue High-End-MacBook erhitzte sich unter CPU-Volllast sehr stark, ein Software-Update soll dies nun verhindern
(Quelle: Apple)
Anfang Juli hat Apple die neueste Generation des MacBook Pros auf den Markt gebracht – aktualisiert wurden allerdings nur die teureren Touch-Bar-Versionen. Die Hochleistungs-Geräte erhielten mit neuen Chips einen Leistungsschub. Auch verbaut Apple nun neue Tastaturen, womit der Tech-Riese auf Reklamationen von Konsumentinnen und Konsumenten reagierte (Computerworld berichtete). Umso grösser fielen danach die Reaktionen aus, nachdem ein Youtuber über Performance-Probleme bei der High-End-Konfiguration des 2018er-Modells berichtete – jene mit dem Intel Core i9-Prozessor. Diese Version ist im Handel ab knapp 3500 Franken erhältlich, je nach Ausstattung kann der Preis auf bis zu 7400 Franken ansteigen.

Hitzeproblem drosselt die Leistung

In seinem Video zeigte der Youtuber David Lee auf, dass dieses MacBook ein Hitzeproblem hat. Und zwar erhitzt sich der Chip im Innern des Notebooks unter CPU-Volllast so stark, dass er seine Leistung automatisch drosselt, um eine Überhitzung zu verhindern. Im Englischen wird dieser Vorgang auch als «thermal throttling» bezeichnet. Wer also rechenintensive Tasks ausführt – dafür sind die MacBook Pros ja schliesslich konzipiert –, muss gemäss Lee aufgrund des Hitzeproblems mit einer Drosselung der Performance rechnen. Allerdings gilt es anzumerken, dass der Test des Youtubers umstritten ist und im Netz ganz unterschiedliche Resultate kursieren. In anderen Tests schnitt das neue MacBook Pro deutlich besser ab. Hierzu können Sie in diesem Bericht mehr lesen.

Bug betrifft alle 2018er-Modelle

Nun äusserte sich Apple selbst dazu und entschuldigte sich für die Performance-Probleme. Laut Angaben des Unternehmens sind sie auf einen Bug zurückzuführen, der erst aufgrund von Lees Video entdeckt wurde. Ausführliche Tests hätten gezeigt, dass in der Firmware ein digitaler Schlüssel fehle, was den Leistungsverlust verursachte. Dem Tech-Magazin «The Verge» erzählten Apple-Vertreter aber, dass die Drosselung nur unter «ziemlich spezifischen, sehr intensiven Workloads» auftritt. Deshalb sei das Problem nicht früher entdeckt worden. Betroffen sind nun gemäss offizieller Mitteilung aber alle Geräte der neuen Generation – also sowohl 13-Zoll- als auch 15-Zoll-Geräte mit jeglichen Intel-Prozessorkonfigurationen.
Das Problem beheben soll nun das macOS High Sierra 10.13.6 Supplemental Update. Es wird allen Nutzern zur Installation empfohlen. Das Update soll die volle Leistung der MacBooks entfesseln. Laut Apple wird damit das 15-Zoll-Modell rund 70 Prozent schneller als der Vorgänger, das 13-Zoll-Modell rund doppelt so schnell. Auch die Zuverlässigkeit und Stabilität der neuen Systeme werde damit verbessert. Erste Tests – etwa von «macworld» zeigen, dass die Geräte nach dem Update effektiv konstanter laufen.



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