29.04.2009, 13:49 Uhr

Google fährt Wolfram Alpha in die Parade

Eine neuartige Suchmaschine, die Datenbankdaten wie Statistiken anzapft und präsentiert, soll in den nächsten Tagen online gehen. Doch kurz vor dem Start von Wolfram Alpha hat Google einen ganz ähnlichen Dienst vorgestellt.
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Stephen Wolfram bringt mit Wolfram Alpha eine neuartige Suchmaschine.
Der Gründer und CEO von Wolfram Research, Stephen Wolfram, will mit der neuartigen Suchmaschine Wolfram Alpha die Online-Suche auf den Kopf stellen (Computerworld.ch berichtete). Der Webdienst soll beglaubigte Informationen bergen, die zum Teil tief in Datenbanken schlummern und über das Web gar nicht zugänglich sind. Das Suchergebnis, das auch grafisch aufbereitet werden kann, soll es den Surfern sodann erlauben, tiefer in die Materie einzutauchen. Ein weiteres Merkmal von Wolfram Alpha soll schliesslich sein, dass die Suchmaschine mit Fragen in Alltagssprache gefüttert werden kann.
"Die Websuche gleicht so mehr der Konversation mit einem Experten", erklärt Wolfram seine Entwicklung. "Die Suchmaschine wird verstehen, was man von ihr wissen will, das Ergebnis errechnen und es so präsentieren, dass es für den Internetnutzer verständlich ist", führt er aus. So könne man beispielsweise Wolfram Alpha fragen nach dem Molekulargewicht von Koffein, nach dem Ort eines bestimmten Gens im menschlichen Genom, der Fischproduktion Frankreichs oder der Lebenserwartung von 40-Jährigen.

Google bringt ähnliches Tool

Doch Google hat noch vor der Veröffentlichung von Wolfram Alpha einen vergleichbaren Dienst namens "Google Public Data" lanciert. In einem entsprechenden Blog wird ein Service vorgestellt, der öffentliche Statistiken anzapft und grafisch aufbereitet. Zunächst lassen sich die Arbeitslosenzahlen in den USA konsultieren. Dabei werden die Ergebnisse in einer interaktiven Grafik aufbereitet, wo sie sich auch verfeinern lassen. So kann die Arbeitslosenrate eines Bezirks mit jener des Staates oder den USA verglichen werden.
Wie es heisst, ist dies erst der Anfang. In Zukunft könnten weitere Statistiken wie jene zu den CO2-Emmissionen, der Häufigkeit von Asthma-Erkrankungen oder dem Durchschnittsgehalt von Bäckern hinzukommen und ganz ähnlich ausgewertet werden. Der Dienst basiert nach eigenen Angaben auf Techniken, die Google durch den Kauf der Firma Trendalyzer im Jahr 2007 erworben hat.

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Wolfram Alpha (soll im Mai funktionieren)



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