22.01.2010, 09:34 Uhr

Zürcher IBM-Forscher mit Speicherdichte-Rekord

Mehr Daten passten noch nie auf ein Magnetband: Fast 40 Mal mehr Gigabits als auf ein aktuelles Tape schrieben Forscher von IBM Research Zürich auf ein Test-Magnetband.
IBM-Forscher in Rüschlikon schrieben 29,5 Gigabits auf ein Quadratzoll Tape (Quelle: IBM Research Zürich)
Geht es nach den Wissenschaftlern von IBM Research Zürich und dem japanischen Konzern Fujifilm, hat das Magnetband als Datenspeicher noch lange nicht ausgedient. Im Labor in Rüschlikon konnten IBM-Fellow Evangelos Eleftheriou und sein Team 29,5 Gigabit pro Quadratzoll auf einen Magnetbandprototyp von Fujifilm schreiben. Dieser Wert bedeutet laut den Big-Blue-Forschern einen neuen Speicherdichte-Rekord. Er bedeutet eine Steigerung um das 39-fache im Vergleich mit derzeit marktüblichen Industriestandard-Tapes.
Beim Versuchsaufbau in den Rüschlikoner Laboren besteht gemäss IBM Research aus mehreren neu entwickelten Datenaufzeichnungsverfahren. Die Lese- und Schreibköpfe lassen sich präziser positionieren und arbeiten reibungsärmer. Durch die optimierte Detektierbarkeit der Bits will Big Blue die lineare Schreibdichte um den Faktor 50 erhöht haben. Zudem wurde in den vergangenen drei Jahre zusammen mit Fujifilm ein auf Barium-Ferrit-Partikeln basierendes, zweifach beschichtetes Magnetband entwickelt, das wie bisher 0,5 Zoll breit ist.
Herkömmliche LTO-Kassette
Das optimierte Magnetband passt laut IBM Research in eine handelsübliche LTO-Kassette (Linear Tape Open), die damit in Zukunft bis zu 35 Terabyte an unkomprimierten Daten aufnehmen können. Zum Vergleich: aktuelle LTO-Kassetten besitzen eine Kapazität von maximal 0,8 Terabyte. Über einen Termin für die Markteinführung der neuen Bänder machen IBM Research und Fuijfilm keine Angaben.
Evangelos Eleftheriou, Leiter der Speichertechnologieforschung bei IBM Research Zürich, sieht das Ende der Magnetbandentwicklung noch nicht erreicht. Vielmehr sei die Demonstration ein Schritt auf dem Weg zu Bandspeichern mit einer Schreibdichte von 100 Milliarden Bits pro Quadratzoll. «Solche Technologien sind notwendig, um mit der Explosion an digitalen Informationen Schritt zu halten», sagte der IBM-Forscher.

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