29.02.2016, 13:10 Uhr

Razzia gegen das Darknet

Deutsche Sicherheitsbehörden haben zusammen mit Ermittlern in sechs weiteren europäischen Ländern - darunter der Schweiz - ein Netzwerk krimineller Internet-Handelsplattformen zerschlagen.
Die Aktion habe sich gegen mutmassliche Betreiber und Nutzer sogenannter Darknet-Foren gerichtet, über die unter anderem Waffen, Drogen, gefälschte Ausweise, ausgespähte Daten und illegale Dienstleistungen wie das Hacken von Computern angeboten worden seien, erklärten die federführenden Ermittler der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft und des deutschen Bundeskriminalamts (BKA) am Montag. Die grossangelegte Aktion fand demnach bereits am Dienstag und Mittwoch vergangener Woche statt. Durchsucht wurden 69 Wohnungen und Firmen in Deutschland, der Schweiz, Litauen, Russland, den Niederlanden, Frankreich sowie Bosnien-Herzegowina. Neun Personen wurden festgenommen. 

Keine Festnahmen in der Schweiz

Acht der neun Festnahmen gab es in Deutschland. Mutmasslicher Hauptbetreiber von insgesamt drei Foren ist jedoch ein 27-jähriger bosnischer Staatsangehöriger, der in Bosnien-Herzegowina festgenommen wurde. Er soll für die Server- und Domainverwaltung sowie Anonymisierung von drei Foren verantwortlich gewesen sein. Die Fahnder stellten zahlreiche Drogen, Computer, Speichermedien, Waffen und Bargeld sicher. Die Beamten beschlagnahmten zudem Computer-Server in Frankreich, Litauen, Russland und den Niederlanden. Über diese Geräte wurden die kriminellen Internet-Marktplätze betrieben. In der Schweiz kam es zu keinen Festnahmen, wie der Frankfurter Oberstaatsanwalt Alexander Badle am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda bestätigte. Die Eidgenossenschaft habe in den Ermittlungen eine koordinierende Rolle gespielt, sagte Sabine Zeilinger, Sprecherin des Bundesamtes für Polizei (fedpol), der sda.



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