02.08.2017, 07:19 Uhr

IBM-Forscher verzwanzigfachen Speicherdichte

20 Mal mehr Daten konnten Wissenschaftler des IBM-Forschungslabors in Rüschlikon auf ein Magnetband bannen.
Wissenschaftlern des IBM-Forschungszentrums in Rüschlikon bei Zürich ist es gelungen, so viele Daten wie noch nie auf einem Magnetband-Speichersystem zu sichern. Sie schrieben Daten mit einer Speicherdichte von 201 Gigabits pro Quadratzoll auf das Speicherband.
Dies entspreche einer Steigerung der Speicherdichte um das mehr als 20-fache im Vergleich zu neuesten kommerziell erhältlichen Magnetband-Speichersystemen, teilte das IBM Forschungszentrum mit. Die neue Technik ist auf einer Konferenz im japanischen Tsukuba vorgestellt worden. Damit werde es möglich, auf einer handtellergrossen Kassette bis zu 330 Terabytes an unkompriminierten Daten zu speichern, heisst es in der Mitteilung. Dies entspreche einer Textmenge von 330 Millionen Büchern - würden diese aneinander gereiht, wären sie länger als Japan. Um die Speicherdichte von 201 Gigabits pro Quadratzoll (rund 6,45 Quadratzentimeter) zu erreichen, nutzten die Wissenschaftler ein spezielles Speicherband des japanischen Herstellers Sony Storage Media Solutions. Bei diesem wurde die Magnetschicht mittels Kathodenzerstäubung aufgetragen. Dadurch verteilten sich die Magnetpartikel auf dem Band besonders fein, was eine höhere Speicherdichte ermöglichte. Magnetbandspeicher werden laut der Mitteilung in der lokalen Datensicherung in Rechenzentren, für Disaster-Recovery-Lösungen oder zur Einhaltung gesetzlicher Auflagen zur Datenaufbewahrung verwendet. Die Industrie nutze sie allerdings auch für neue Bereiche, wie Big Data oder Cloud Computing. Erfunden wurden Magnetbandspeicher vor mehr als 60 Jahren. Die ersten Bänder hatten laut dem Forschungszentrum eine Speicherkapazität von gerade einmal zwei Megabyte. Die nun in Japan vorgestellte Technologie erhöhe die Speicherkapazität demgegenüber um das 165'000'000-fache.



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